30. November 2009
Die FDP weiß, was Eltern wollen sollen
Das Schlimme ist: Auch die FDP hat einen Willen. Der kollidiert bereits in den ersten Koalitionswochen immer häufiger mit dem, was CDU und CSU wollen. Jetzt betreten die Liberalen zumindest in Niedersachsen auch noch programmatisches Neuland: die Bildungspolitik. Schon gibt es die nächste Kollision. Dieses Mal mit dem, was Eltern wollen. Als Liberaler fackelt man da nicht lange. Es brennt. So gezündelt bei einem Sonderparteitag der niedersächsischen FDP in Wilhelmshaven.
Die Liberalen wollen den Elternwillen einschränken, ausnahmsweise nicht privatisieren. An Schulen sollen Aufnahmeprüfungen möglich sein, bekommt ein Kind von einer Schule eine Empfehlung für den weiteren Werdegang, ist daran nicht mehr zu rütteln.
Nun heißt es für die FDP - konsequent bleiben, noch mehr von der DDR lernen. Auch im liberalen entweder Gymnasium- oder Realschul- oder Hauptschul-Staat sollte gelten (sonst wird das nichts): Nach der Geburt beginnt die Erziehung im Westerwellerschen Sinne. Alles in der Bildungspolitik fängt scheinbar mit frei an und hört mit frei auf.
Die Eltern werden nach einer Schonfrist (die Kleinen müssen schließlich gestillt werden) von der Betreuung ihres Nachwuchses frei gestellt, Kindergärten und Schulen steht es frei, welches Kind sie fördern und welches nicht.
Der Realschullehrer-Verband hat die FDP nach dem Sonderparteitag gelobt. Jetzt wissen wir, welche Partei Realschullehrer wählen. Das ist ein Grund mehr für Schulen, an denen Kinder so lange wie möglich gemeinsam unterrichtet werden.
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