Sonntag, 15. Dezember 2013

Grüne und Pädophilie

Pressemitteilung

Prof. Franz Walter vom Göttinger Institut für Demokratieforschung hat dem Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Zwischenbericht mit dem Titel "Die Pädophiliedebatte bei den Grünen im programmatischen und gesellschaftlichen Kontext" mit der Bitte um Einhaltung einer Sperrfrist
(17.12.2013, 24 Uhr) übergeben. Aus Anlass aktueller Medienberichterstattung kommentiert Simone Peter, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Leiterin der parteiinternen Arbeitsgruppe zur
Aufarbeitung, den Zwischenbericht heute:

"Wir danken Prof. Franz Walter für seinen Zwischenbericht. Er zeigt, dass eine wissenschaftliche Aufarbeitung notwendig war und ist, und bestärkt uns darin, eine umfassende parteiinterne Aufklärung zu
organisieren. Diese wollen wir mit einer parteiinternen Arbeitsgruppe vorantreiben, die wir vergangenen Montag eingesetzt haben.

Der Zwischenbericht stellt fest, dass es 'propädophilen Kräften über mehrere Jahre hinweg möglich war, ihre Ansichten und Forderungen in den Willensbildungsprozess der Grünen einzuspeisen' und dass die 'pädophilen Postulate und ihre Aktivisten' Mitte 1980er Jahre 'eindeutig in eine minoritäre Position' gerieten. Der Bericht kontextualisiert die Debatten der damaligen Zeit und stellt fest, dass sie 'keineswegs jemals den Kern der Parteientwicklung oder Parteiidentität' bei den Grünen bildeten. Auch seien 'die Grünen weder der erste noch der einzige Ansprechpartner für pädophile Aktivisten gewesen'.

Wir teilen die Einschätzung, dass es 'ganz unvermeidbar ist, sich zu erinnern'. Wir sind den inakzeptablen Forderungen nicht in der nötigen Konsequenz entgegengetreten und haben erst viel zu spät die
Verantwortung übernommen. Das war falsch. Aus diesen Fehlern der Vergangenheit erwächst Verantwortung. Gemeinsam sind Jüngere wie Ältere in unserer Partei gefordert, sich der eigenen Geschichte offensiv zu stellen."

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