Freitag, 25. Dezember 2009

Weihnachtsgeschichte 2009

Widerstand bei Festnahme - Drogen im Spiel?

Bethlehem - In den frühen Morgenstunden hat ein besorgter Bürger die Behörden alarmiert. Er entdeckte eine junge Familie, die in einem Stall haust. Bei der Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die von Polizeibeamten unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.

Bei der Festnahme von Mutter und Kind leistete ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth, identifiziert wurde, Widerstand. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf Weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des Falles scheint sehr zweifelhaft zu sein. Auf Nachfrage teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."

Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchung. Sie muss mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand untersucht. In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie heißt es: "Mir steht es nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Soeben erreichte uns auch noch diese Nachricht: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe."

Sonntag, 13. Dezember 2009

Sigmar Gabriel

13. Dezember 2009
Worte des großen SPD-Vorsitzenden zum Kindeswohl

Sigmar Gabriel kämpft immer wieder gegen das Vergessenwerden. Deswegen macht er markige Sprüche. Seinerzeit im niedersächsischen Landtag, bis Sozialdemokraten geglaubt haben, zu ihnen spreche ein Hoffnungsträger. Diese Hoffnung trog jederzeit und in jedem Amt. Schröder-Land war laut „Stern“ zwar bereits abgebrannt, als Glogowski gehen musste und Gabriel kommen durfte, aber es wuchs kein neues Leben aus den Ruinen, sondern 2003 eine Wahlniederlage.

Also wurde der 50-Jährige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, was den meisten erst auffiel, als sich die Wahlperiode und somit die SPD-Regierungsbeteiligung dem Ende zuneigte, denn nun meldete sich der in Goslar geborene Lehrer immer häufiger lauthals zu Wort. Try to remember of Gabriel in september.

Dieser Politiker ist so rund, der rollt sich einmal ab und steht dann wieder auf. Sein „new deal“ gilt jetzt für die SPD. Basis stärken, Führung stärken, Partei stärken. Die SPD landet laut Sonntagsfrage bei 24 Prozent. Erreicht also fast das Lebensalter der neuen Ehefrau von Müntefering.

Da sagt sich Sigmar Gabriel: Das kann doch nicht alles gewesen sein und begibt sich zu Studentinnen und Studenten in Berlin. Den mitgereisten Frank-Walter Steinmeier lässt er verbal als Fraktionsvorsitzenden links liegen und stellt diese These auf: Die Bundesregierung will Eltern dafür bezahlen, dass sie ihren Nachwuchs nicht in den Kindergarten schicken.

Schon fallen einem alle Lehrer ein, die man als Schüler nicht gemocht hat, weil sie Zeit zum Nachdenken nicht gewährten. Die hauten auch den Stoff so lange heraus, bis die Pausenklingel erlösend wirkte.

Eltern, die sich nicht so schnell wie möglich von der Erziehung ihres Nachwuchses verabschieden, Käuflichkeit vorzuwerfen, grenzt schon an Verleumdung von Müttern und Vätern, die sich Gedanken darüber machen, ob jeder vorgezeichnete Weg auch der richtige ist. Dieser Spruch von Sigmar Gabriel ist so dumm wie weiland der Satz von Gerhard Schröder: „Lehrer sind faule Säcke“.

Montag, 7. Dezember 2009

Förderschulen

7. Dezember 2009
Ein Junge darf wieder zur (Regel-)Schule

Nach über zwei Jahren darf Adrian Klinik aus Groß-Gerau wieder zur (Regel-)Schule. Das zuständige Schulamt hat vor dem Darmstädter Verwaltungsgericht einem Vergleich zugestimmt. Der Kampf der Eltern um die Zukunft ihres Jungen, der eine Heimschule besuchen würde, wenn es nach den Behörden gegangen wäre, ist erst einmal beendet. Ob er vorbei ist, muss sich erst noch zeigen. Behörden, die eine Niederlage eingesteckt haben, können nachtragend sein. Die Schulpflicht des Jungen hat über zwei Jahre lang „geruht“ - hoffentlich ruht nun auch das Schulamt.


„Ende des Aussortierens - Eine Konvention der Uno verändert den deutschen Bildungsalltag: Immer häufiger klagen Eltern mit Erfolg dagegen, dass ihre Kinder auf Sonder- oder Förderschulen geschickt werden“, berichtet der „Spiegel“ heute über Adrian Klinik. An der ersten Schule ist der inzwischen Elfjährige gemobbt worden, an der zweiten Schule bekam er ebenfalls keine Chance. Die Akte des Jungen war schneller in der neuen Schule als er selbst.

Die Förderschule ist ein teurer Irrweg, 2,6 Milliarden Euro geben die Bundesländer jährlich für zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer aus - damit Kinder immer mehr den Anschluss verlieren? Da muss erst mit einer Uno-Konvention ein Riegel vorgeschoben werden, damit sich etwas ändert? Angeblich sind die Kultusministerien aufgeschlossen, seit Förderschulen besser wieder geschlossen werden. Das für Adrian Klinik zuständige Schulamt ist immer anderer Meinung gewesen. Eine Mitarbeiterin beklagte sich über öffentliche Kritik und verdrehte ein wenig die Tatsachen.

Das dafür erdachte Wort heißt Kindeswohl. Ein zweites Zauberwort heißt: Erziehungsfähigkeit. Schon ist so manches Mädchen und so mancher Junge weg. In einem Heim. Bei Pflegeeltern. Zurück bleiben verzweifelte Eltern, von denen viele nur einen Ausweg sehen: Sie wenden sich an internationale Organisationen. Die lesen Deutschland die Leviten, kommen zu dem Schluss, dass deutsche Jugendämter nicht so arbeiten, wie das europäische Recht es verlangt.

Auch ein lediger Vater ist in Deutschland von Gericht zu Gericht gelaufen. Überall ließ man ihn ins juristische Messer laufen. Das Bundesverfassungsgericht fürchtete gar Konflikte zwischen Mutter und Vater, wenn man beiden gleiche Rechte einräumt. Also lautete der Beschluss: Wenn alle Stricke reißen, bekommt die Mutter das Seil und bestimmt, wie weit das Kind laufen darf. Auch damit hat nun ein europäisches Gericht Schluss gemacht.

Man mag Europaskeptiker sein oder nicht - man mag die Globalisierung fürchten oder begrüßen: Wenn es um die Rechte von Kindern in Deutschland geht, müssen eigentlich nur Behörden davor Angst haben.

Siehe auch

Landrat Enno Siehr (Groß-Gerau)

4. Juni 2009
Ein lächerliches Gespräch?

Enno Siehr strahlt auf den aktuellen Seiten der „Südhessen Woche“, als Landrat von Groß-Gerau fordert der 61-Jährige, der sich im nächsten Jahr in den politischen Ruhestand verabschiedet, die Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der Europawahl auf, erfreut ist er, wenn Kinder bei Planungen einbezogen werden.

Und Adrian Klinik? Dessen Schulpflicht ruht seit eineinhalb Jahren. Deswegen lernt der Zehnjährige zuhause, während die Eltern um einen (Regel-)Schulplatz kämpfen (müssen). Warum das so ist, verraten mir weder die Schillerschule, die der Junge gern wieder besuchen möchte, noch das zuständige Schulamt. Der Bürgermeister von Groß-Gerau geht auf Tauchstation - und das Büro des Landrates Enno Siehr?

Dort hat jetzt das Telefon geklingelt. Anruferin war die Mutter von Adrian. Das Gespräch ist nach ihren Angaben so verlaufen.

Adrians Mutter: „Mein Name ist Klinik. Ich hätte gern einen Termin beim Landrat.“
Erst lautes Lachen, dann eine weibliche Stimme: „Frau Klinik, ich habe die Anweisung vom Herrn Landrat persönlich, in Sachen Klinik/Jugendamt keine Termine zu vergeben. Warum und wieso, weiß ich nicht. Es interessiert mich auch nicht. Der Herr Landrat hat gesagt, er sei dafür nicht zuständig und mische sich da auch nicht ein. Es ist allein die Sache des Jugendamtes.“

Adrians Mutter: „Steht es mir als Bürgerin von Groß-Gerau nicht zu, einen Termin beim Landrat zu bekommen?“
Wieder Lachen, dann die weibliche Stimme: „Doch. Aber ich darf Ihnen keinen geben.“

Adrians Mutter: „Kann uns das der Landrat nicht persönlich mitteilen?“
Die weibliche Stimme: „Nein.“

Adrians Mutter: „Das können wir nicht verstehen. Wir wüssten gern, warum man uns nicht anhören will.“
Die weibliche Stimme: „Ich werde das dem Herrn Landrat ausrichten. Aber ob er sich bei Ihnen meldet, weiß ich nicht.“

Adrians Mutter: „Kann der Landrat uns das schriftlich geben?“
Lachen.

Adrians Mutter: „An wen sollen wir uns denn wenden?“
Die weibliche Stimme: „Das weiß ich auch nicht.“

Enno Siehr ist Mitglied der SPD und bei ver.di, er gehört zum BUND, zur AWO, zum ASB und zum VdK. Vielleicht zu beschäftigt der Mann? Zeit für Hobbys hat der 61-Jährige aber. Er kocht gerne, fährt gern Rad und verreist gern. SPD-Mitglied ist er eigenen Angaben zufolge, weil: „Für mich schon immer galt: Starke Schultern sollen schwerere Lasten tragen als schwache.“

6. Dezember 2009
Der "Spiegel" berichtet...

...am 7. Dezember 2009

7. Dezember 2009
Förderschulen: Teurer Irrweg

Hohe Kosten und wenig Perspektiven für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf - die deutschen Förderschulen sind nach Angaben des Bildungsforschers Klaus Klemm wenig erfolgreich. 2,6 Milliarden Euro geben die Bundesländer pro Jahr allein für zusätzliche Lehrer an Förderschulen aus, heißt es in einer Studie von Klemm für die Bertelsmann-Stiftung.

Spiegel, 14. November 2009

Montag, 30. November 2009

Liberale Bildungspolitik

30. November 2009
Die FDP weiß, was Eltern wollen sollen

Das Schlimme ist: Auch die FDP hat einen Willen. Der kollidiert bereits in den ersten Koalitionswochen immer häufiger mit dem, was CDU und CSU wollen. Jetzt betreten die Liberalen zumindest in Niedersachsen auch noch programmatisches Neuland: die Bildungspolitik. Schon gibt es die nächste Kollision. Dieses Mal mit dem, was Eltern wollen. Als Liberaler fackelt man da nicht lange. Es brennt. So gezündelt bei einem Sonderparteitag der niedersächsischen FDP in Wilhelmshaven.

Die Liberalen wollen den Elternwillen einschränken, ausnahmsweise nicht privatisieren. An Schulen sollen Aufnahmeprüfungen möglich sein, bekommt ein Kind von einer Schule eine Empfehlung für den weiteren Werdegang, ist daran nicht mehr zu rütteln.

Nun heißt es für die FDP - konsequent bleiben, noch mehr von der DDR lernen. Auch im liberalen entweder Gymnasium- oder Realschul- oder Hauptschul-Staat sollte gelten (sonst wird das nichts): Nach der Geburt beginnt die Erziehung im Westerwellerschen Sinne. Alles in der Bildungspolitik fängt scheinbar mit frei an und hört mit frei auf.

Die Eltern werden nach einer Schonfrist (die Kleinen müssen schließlich gestillt werden) von der Betreuung ihres Nachwuchses frei gestellt, Kindergärten und Schulen steht es frei, welches Kind sie fördern und welches nicht.

Der Realschullehrer-Verband hat die FDP nach dem Sonderparteitag gelobt. Jetzt wissen wir, welche Partei Realschullehrer wählen. Das ist ein Grund mehr für Schulen, an denen Kinder so lange wie möglich gemeinsam unterrichtet werden.

Donnerstag, 19. November 2009

Totes Kind im Kühlschrank

19. November 2009
Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch: Ein Mann liegt daneben

„Als die Polizisten kurz nach sieben Uhr morgens die Wohnungstür aufbrachen, zeigte der Vater bloß zum Kühlschrank. Dort drinnen lag Kevin. Die Leiche des zweieinhalbjährigen Kindes war kaum 90 Zentimeter groß und erbarmungswürdig zugerichtet: Kevins linker Oberschenkel war gebrochen, ebenso das rechte Schienbein, auch ein Arm. Dazu hatte der blonde Junge schwere Kopfverletzungen, an denen er möglicherweise gestorben ist.“


Berichtet der „Spiegel“ am 16. Oktober 2006. Deutschland ist entsetzt, Jugendämter geraten in Panik. Gelesen werden solche Meldungen auch in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch, Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske baut sie in seine Vorträge ein.

Doch nicht nur das. Der konkrete Fall: Eine Mutter will allein mit ihrem Kind sein, wenn sie in Lüneburg zu Besuch ist. Ein Gutachter äußert keine Bedenken, auch das Jugendamt hat nichts dagegen, das Familiengericht ebenfalls nicht. Stachowske, der bei solchen Gelegenheiten zu Aussagen neigt, die mit der Sache wenig oder gar nichts zu tun haben, ergeht sich jedoch in dunklen Andeutungen und behauptet, die Mutter stelle eine Gefahr für ihr Kind dar.

Außerdem habe diese Mutter nicht nachgewiesen, dass sie inzwischen drogenfrei ist. Tauche sie dennoch in der Einrichtung auf, werde erst einmal eine Urinprobe veranlasst, um die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch vor der „Drogenszene“ zu schützen.

Solche Schreiben unterzeichnet Stachowske einmal als „Psychologischer Psychotherapeut“ oder als „Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut“, dann wieder lediglich als „Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch“. Experten kommen stets zu dem Ergebnis: Der Mann liegt daneben.

Ende 2007 ist das Kind seit fast einem halben Jahr in der Einrichtung, das Familiengericht stellt fest: „Konkrete Therapien (mit dem Kind, der Verf.) gibt es offenbar nicht, was die gestrige Anhörung ergeben hat.“ Mittlerweile schütteln viele mit dem Kopf, ein Gutachter telefoniert mit Stachowske und teilt der Richterin mit, dass sein Gesprächspartner Bedenken nicht erhärten könne.

Drei Monate später wird dieses Kind in einer anderen Einrichtung sein, die Leiterin schreiben, dass die Kleine die Gruppe mitreißt, aufgeweckt sei sie und fröhlich. Das Jugendamt wird knapp zwei Jahre später Betroffene bitten: „Informieren Sie alle, die mit Drogentherapie zu tun haben, über die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch.“

Sonntag, 8. November 2009

Verschwörungstheoretiker am Werk?

8. November 2009
Beiträge über Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch reduzieren sich?

1989 hat Jaecki Schwarz mit Herzrasen in einem Hof gesessen, ihm war schlecht, er bekam keine Luft - Alkoholprobleme hatten den „Polizeiruf“-Kommissar eingeholt, in einem Krankenhaus in Weißensee machte er Entzug, erzählt der Schauspieler heute in „Bild am Sonntag“: „Fünf Wochen später war die Therapie abgeschlossen…“

Hätte Jaecki Schwarz 20 Jahre nach der Maueröffnung diese Alkoholprobleme und würde sich in die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch begeben, könnte er Weihnachten möglicherweise feststellen: „Zu meinen Kollegen habe ich den Kontakt abgebrochen. Im Februar soll mit mir die erste Einzeltherapie gemacht werden. An dem ganzen Schlamassel scheint meine Urgroßmutter väterlicherseits schuld zu sein.“

Denn: Der Leiter der Einrichtung schwört auf mehrgenerationale Therapie. Klingt nach erziehungswissenschaftlichem Mittelalter. Seinerzeit haben sich die Experten darüber gestritten, ob Verhalten ererbt oder angelernt ist. Zeitschriften wurden mit diesem Streit gefüllt, irgendwie einigte man sich darauf, dass Kinder von ihren Eltern etwas mitbekommen, das andere stamme aus dem weiteren sozialen Umfeld. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern…

Vorhang zu und alle Fragen offen? Auch für Ruthard Stachowske. Der weiß manchmal sogar, dass Suchtfamilienkinder sechsmal so gefährdet sind wie andere Kinder. Dann wieder gesteht er in einem Vortrag, dass er nichts weiß. Kenne ich von der Uni. Auch ich habe Sozialwissenschaften studiert. Kaum hatten wir eine Studie intus, gab es die nächste mit gegenteiligen Ergebnissen. Schließlich brach ich dieses Studium ab und konzentrierte mich auf Volkswirtschaftslehre.

In einem Brief merkt dieser Professor an, dass die Lüge wissenschaftlich nicht in den Griff zu bekommen sei - dafür hat die Einrichtung jetzt ein eigenes blog. Dort bedankt man sich seit Freitag für Unterstützung in der Auseinandersetzung mit - notfalls auch zweimal lesen - „Verschwörungstheoretikern“. Die alle gegen sich wähnen: angefangen bei der Lüneburger Lokalzeitung bis hin zu Familiengerichten und Therapeuten.

Damit will sich die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch fortan abfinden. Wenn der Realitätsverlust in dieser Einrichtung nämlich weiter um sich greift, ist anderes auch nicht mehr möglich. Tatsache ist und bleibt: Die Landeszeitung hat einen Kommentar veröffentlicht, der niemals hätte erscheinen dürfen, ob die Staatsanwaltschaft das auch so sieht, bleibt abzuwarten, der Leiter der Einrichtung hat eine Materialsammlung über Ex-Patienten anlegen lassen, mit der er die Staatsanwaltschaft mobilisieren wollte, was zweimal gelungen ist - ein drittes oder viertes Mal könnte für die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch verheerend werden.

Auch das stimmt: Das Jugendamt von Lüneburg hat manchmal viel zu spät auf dem Absatz kehrt gemacht - das ist dieser Behörde vom Familiengericht mehr als einmal bestätigt worden. Andere Jugendämter sind da schon viel weiter, so mancher Therapeut inzwischen auch und Drogenberatungsstellen ebenfalls. Andere werden folgen, sie bitten um Amtshilfe.

In dem blog der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch steht seit Freitag auch, dass sich die „merkwürdigen Beiträge“ über diese Einrichtung „deutlich reduziert“ hätten. Des Merkens würdig sind diese Veröffentlichungen fürwahr, sie haben sich aber nicht von selbst reduziert. Geht gar nicht, weil Beiträge das gar nicht können. Formulierungsvorschlag: „Sie sind reduziert worden.“ Mit Hilfe eines Anwaltes, der mit Unterlassungserklärungen und Einstweiligen Verfügungen nur so um sich gewedelt hat, bis einige Blogbetreiber verschnupft waren.

Hätte dieser Anwalt im Namen seiner Mandantin vor Gericht beweisen müssen, was er im Namen seiner Mandantin behauptet, hätte er Prozessgeschichte geschrieben. Ausverkauftes Haus! Genau das aber will die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch vermeiden. Nichts anderes ist des Pudels Kern…

Samstag, 24. Oktober 2009

Kinder "Rübezahl"

24. Oktober 2009
Mord in Kinderheim? Akte wieder geschlossen

"Der Tod war für mich in Holzen immer wieder zu spüren aber nicht zu greifen. Immer wieder kommen mir Bilder hoch:


Ich sehe einen leblosen Körper in Stoff gehüllt. Es sieht aus wie ein dünner Sack, keine Wolle, eher Leinen, vielleicht Betttücher. Die Farbe war hell. Dieser Sack wurde von zwei Personen getragen, ich weiß nicht mehr, ob es Frauen oder Männer waren. Das Bild wäre womöglich schon längst aus meiner Erinnerung verschwunden, wenn dieser Sack nicht über ein Loch gehalten worden wäre und für mich völlig überraschend und mich tief erschreckend nach vorne einfach abgeknickt wäre. Dieses Bild taucht immer wieder auf und wurde von mir lange als beginnender Wahnsinn abgewehrt."

Das steht seit Anfang 2009 im Netz. Verfasser: „jomi“.

„Da war das große Krankenbett mit dem kleinen Jungen Jürgen. Jürgen lag leblos und nackt und mit beiden Händen über dem Kopf ans Bett gefesselt. Sein linkes Bein war ans Fußteil des Bettes gebunden, nur das rechte Bein lag angewinkelt. Ich guckte ihn mir an und dann sah ich das viele Blut, das von seinem Po zu kommen schien. Die Blut-Lache war groß, von seinen Hüften bis zum Knie und auf der Seite des Bettes. Ich war starr vor Schreck.“

Das steht auf amerikanischen Internet-Seiten. Verfasserin: Carola T.

Kein Zweifel: Es ist schlimm zugegangen im Kinderheim „Rübezahl“, das es von 1955 bis 1972 auf dem Greitberg in Holzen (Landkreis Holzminden) gab. Daran hegen weder die Hildesheimer Staatsanwaltschaft noch die Kripo von Holzminden Zweifel. Andererseits bleibt es (noch) dabei: „Von Tötungsdelikten gehen wir nicht aus.“

Denn: Das in den USA lebende ehemalige Heimkind macht bislang keine näheren Angaben, „jomi“ ist bereits vernommen worden. Teilt mir jetzt die Hildesheimer Staatsanwaltschaft mit, die von mir erneut eingeschaltet worden ist.

Staatsanwalt Scholz öffnete die Akte wieder, dann schloss er sie ein zweites Mal. Begründung: „Die Nachermittlungen des Polizeikommissariats Holzminden haben zwischenzeitlich ergeben, dass es sich bei der Person, die im Internet unter ´jomi´ auftritt, um den im vorliegenden Verfahren bereits vernommenen Zeugen Jörg W. handelt.“ Diese Vernehmung habe am 15. Oktober 2008 stattgefunden. Aussage von Jörg W.: „Tötungsdelikte an Kindern habe ich nicht beobachtet. Zumindest habe ich heute keine Erinnerung mehr daran.“ Auch die „Beseitigung von Leichen“ sei von ihm nach seiner Erinnerung nicht beobachtet worden.

Montag, 19. Oktober 2009

Marc ist Marc?

19. Oktober 2009
Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch: Zähne knirschen im Kukident-Glas

„Ein die Religionsgemeinschaft ´Jehovas Zeugen in Deutschland´ vertretender Rechtsanwalt hat sich an Google wegen Ihres Blogs ´Vom Wachtturm herunter´, das sie unter der Adresse: zeugenjehovas.blogspot.com betreiben, gewandt und um Löschung der Domain gebeten. Für den Fall der Nichtlöschung hat die Religionsgemeinschaft rechtliche Schritte angedroht und eine klageweise Löschung der von Ihnen genutzten Domain in Aussicht gestellt.“


Diese mail habe ich am 12. Juni 2008 von google bekommen. Dann rief mich ein Mitarbeiter an, wir überlegten uns einen neuen Namen für meine Seiten. Dazu kam es aber nicht. Google entschied: „Wir warten die Klage ab.“ Das bekamen die Zeugen Jehovas schriftlich. Danach geschah nichts mehr. Mein blog behielt seinen Namen und ist weiter im Netz mit Neuigkeiten aus der religiösen und Psycho-Szene.

Auch familiensteller.blogspot.com ist seit fast fünf Monaten im Netz. Bei allen haben Anwälte der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Therapeutischen Gemeinschaft (TG) Wilschenbruch auf der juristischen Matte gestanden. Meine Artikel verschwanden bei Sajonara, bei pressemitteilung.ws, bei Premium Presse und bei Readers Edition.

Bei google sind sie nicht verschwunden. Die haben nämlich noch Rückgrat und eine Rechtsabteilung, die nicht bei jedem Anwaltsschreiben das journalistische Weite suchen würde. Auch auf wagniskinder.de stehen meine Artikel weiterhin. Diese Seiten habe ich bei 1 und 1 eingerichtet und bezahle dafür. Käme die Jugendhilfe Lüneburg mit einem Anwalt, bekämen sie es mit mir zu tun.

Die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch hat auf meine Berichte mit einem Gegen-Blog reagiert. Seitenpfleger ist ein gewisser Marc. Der steht nun einem Phänomen gegenüber. Kaum hat er eine positive Stellungnahme veröffentlicht, melden sich mehrere, die energisch Widerspruch anmelden. Der allerdings nicht im TG-blog veröffentlicht wird - sondern auf anderen Seiten.

Möglicherweise ist dieser Marc einfach nur zu beschäftigt mit privaten mails an Kritiker - oder er darf kritische Kommentare nicht frei schalten. Öffentlich diskutiert werden soll also offenbar gar nicht.

Nun ist im TG-Blog ein Erfahrungsbericht von jemandem erschienen, der sich ebenfalls Marc nennt. Der versichert: „PS: Meine Therapie habe ich 1989 (nicht in der TG Wilschenbruch) gemacht. Das ist also 20 Jahre her. Inzwischen ist sehr viel passiert, aber rückfällig bin ich nie geworden.“ Der Seitenpfleger jedoch lebt in einer Außenwohnung der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Also handelt es sich um zwei Marcs? Eher unwahrscheinlich.

Wer die Anwaltsschreiben kennt, die im Auftrag der Jugendhilfe Lüneburg verschickt werden, kann eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Diese Einrichtung knirscht mit Zähnen, die auf einem Nachttisch in einem Glas mit Kukident schwimmen. Das hat inzwischen wohl auch die Lüneburger Staatsanwaltschaft registriert. Denn: Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als TG-Leiter hätte gerne eine Strafbefehl-Lawine losgetreten. Zwei Strafprozesse hat es gegeben - schon riss die geplante Serie, weil das Team von Stachowske Behauptungen zusammengetragen hatte, die einer Überprüfung nicht standhalten.

Unverdrossen behauptet die Jugendhilfe Lüneburg, sie habe einen „exzellenten Ruf“. Dazu gibt es nun auf familiensteller.blogspot.com eine Umfrage. Wie bewerten Betroffene die Arbeit der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch?

Montag, 12. Oktober 2009













Kinderheim "Rübezahl" in Holzen: Wieder ein Mord-Vorwurf
Kommissar Internet

Zwischen Eutin und Mönchengladbach

12. Oktober 2009
Bündnis zwischen zwei Jugendämtern

In Mönchengladbach geschieht dies: Ein Jugendamtsmitarbeiter steht vor Gericht, stimmt den Richter milde, weil er darauf hinweist, dass in seiner Behörde eine ordentliche Arbeit nicht möglich ist. Bei diesem Jugendamt soll nun Verena R. vom Eutiner Jugendamt angeschwärzt werden. Begründung: Sie besucht ihren Sohn Anton nicht.


Anton R. hat im Jahre 2006 die Sommerferien bei seinem Vater auf Fehmarn verbracht, er kehrt nicht zu seiner Mutter nach Mönchengladbach zurück, im November 2006 stirbt sein Vater, das Jugendamt Eutin ordnet an: „Der Junge bleibt erst einmal dort.“ Der Pflegevater des damals 14-Jährigen ist auch der Testamentsvollstrecker eines Millionenvermögens, das sich Anton mit seinem Bruder teilt. Die Schwester soll in die Röhre schauen.

Das Bündnis zwischen dem Chaos-Jugendamt aus Mönchengladbach und dem Durcheinander-Jugendamt Eutin hält so manche Ungereimtheit aus. “Daneben fühlt Anton sich durch das nach wie vor bestehende Spannungsfeld so unter Druck gesetzt, dass er derzeit einen persönlichen Kontakt zu Ihnen nicht wünscht. Anton ist es wichtig, dass er zur Ruhe kommen kann und sich dadurch für ihn die Chance entwickelt, die bestehenden Probleme aufzuarbeiten.” Diese Antwort bekommt Verena R. am 17. Oktober 2007 aus Eutin.

Ähnlich klingt es in einer mail dieses Jugendamtes vom 20. Juli 2009: „Ihr Sohn Anton hat nicht zugestimmt, an diesem Gespräch teilnehmen zu wollen.“ Dieses Gespräch soll am 27. Juli 2009 in Eutin stattfinden. An diesem Tag hat Anton R. Geburtstag. Gratulieren kann die Mutter ihrem Sohn nicht. Sie erfährt wiederum vom Eutiner Jugendamt, dass der 17-Jährige mit seinen Pflegeeltern Ferien macht. Wo, weiß die Behörde nicht. In der mail vom 20. Juli 2009 hätte es also heißen müssen: „Ihr Sohn kann an dem Gespräch nicht teilnehmen, weil er nicht da ist.“

Wieder verlangt Verena R. Akteneinsicht. Die aber könne erst gewährt werden, schreibt das Eutiner Jugendamt am 21. September 2009, wenn die Mutter von Anton R. ein Schreiben vom 27. August 2009 beantwortet habe. Die Betreff-Zeile dieser Mitteilung lautet „Ihre mail vom 15. 9. 2009.“ Dabei handelt es sich: um die angemahnte Erwiderung auf das August-Schreiben.

Nun könnte man vermuten, dass es in Ost-Holstein so eine Art „Bermuda-Dreieck“ für Schriftwechsel gibt, aber: Wie erklärt man sich dann die Betreff-Zeile? Bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder sind die Mitarbeiter des Eutiner und des Mönchengladbacher Jugendamtes mit diesem Fall total überfordert oder Verena R. hat Recht, wenn sie in ihrer jüngsten mail vermutet: „…muss ich davon ausgehen, dass Ihre Unterlagen entweder sehr unvollständig oder gefälscht sind.“

Samstag, 3. Oktober 2009

Blog-Skandal

Zitate aus einem privaten Brief

“Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen.


Wenn ihr ihnen von einem neuen Freund erzählt, befragen sie euch nie über das Wesentliche.

Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme?

Welche Spiele liebt er am meisten?

Sammelt er Schmetterlinge?

Sie fragen euch. Wie alt ist er?

Wie viel Brüder hat er?

Wie viel wiegt er?

Wie viel verdient sein Vater?

Dann erst glauben sie ihn zu kennen.”

Stammt aus dem „Kleinen Prinzen“. Ist ein wundervolles Buch. Sollten alle Kinder lesen. Jeder Erwachsene auch. Nur einer wird diese Geschichte wohl nicht verstehen: der Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Für den scheint eher der Spruch von Tolstoi zu gelten: „Grässlich ist der Typ von Menschen, die immer Recht behalten wollen. Sie sind bereit, Unschuldige zu verurteilen, nur um Recht zu behalten.“

Dann leistet man sich auch dies: Im Netz gibt es neuerdings das blog http://tg-wilschenbruch.blogspot.com Verantwortlich dafür zeichnet ein so genannter „Freundeskreis“, der sich so vorstellt: „Wir sind eine Gruppe von ehemaligen Klienten/innen der therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Wir haben dort allein/mit unseren Kindern eine stationäre Drogentherapie absolviert und stehen jetzt wieder mitten im Leben.“ Verantwortlich dafür zeichnet jemand, der in einer Außenwohnung der Einrichtung lebt.

So ganz auf eigenen Beinen steht er also noch nicht, stellt man fest, wenn man die Informationen zur Therapiedauer liest, die von der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch im Internet verbreitet werden: „Der stationäre Aufenthalt in unseren Einrichtungen dauert ca. 10 Monate. Dem schließt sich eine ambulante Betreuung an, während der Sie in Lüneburg leben, weiter in Kontakt mit den Mitarbeitern und Klienten bleiben, an Gruppen- und Einzelsitzungen teilnehmen können usw.“ Schließlich arbeite man „familienorientiert“.

Wäre diese Einrichtung tatsächlich „familienorientiert“, könnte allerdings das nicht geschehen: Zum blog gehört ein Beitrag mit dem Titel „Das Wichtigste ist, dass ich drogenfrei bin.“ Er stammt von einer Mutter, die mit ihrem Kind seit zwei Jahren in der Einrichtung lebt. Fast identisch ist er mit einem privaten Brief dieser Patientin an ihre Mutter, die seit Monaten am Rande der Verzweiflung lebt, vom Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch über die Staatsanwaltschaft in Lüneburg wegen eines verbalen Missgriffes einen Strafbefehl bekommen hat und demnächst wieder mit ihrem Mann zum Familiengericht in Lüneburg fährt, weil diese „Familiensache“ einfach kein Ende nehmen will.

Daran scheint der Betreiber dieses blogs auch kein Interesse zu haben, letztendlich verantwortlich dafür zeichnet Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske, der bestimmt niemandem erzählen will, dass er als Leiter der Einrichtung nicht weiß, was in einer Außenwohnung geschieht. Veröffentlicht wird in dem Beitrag dieser Satz: „Mit allen Mitteln wollen sie (gemeint ist ihre Familie, der Verf.), dass ich in das alte Leben zurück komme, mit allen Mitteln.“ Wer so was ins Netz stellt, fragt fürwahr nicht nach dem Klang einer Stimme, der hat auch keine Schmetterlinge im Bauch, der hat genau das, was mir sein Anwalt am 28. Mai 2009 geschrieben hat: vehementes Verfolgungsinteresse an allen, die nach seiner Auffassung seine Ehre und sein Vermögen bedrohen.

Gestern Abend sind übrigens Erkundigungen darüber eingezogen worden, woher eine Verwandte dieser TG-Wilschenbruch-Mutter stammt. Die Angerufene brach in Tränen aus. Offenbar will Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske wieder einmal eine Familie stellen. Ins Abseits.

In dieser Familiensache dringend erforderlich ist: ein unabhängiger Vermittler. Dazu müsste diese Mutter mit ihrer Tochter aber erst einmal in einer Drogentherapieeinrichtung untergebracht werden, die nicht immer neue Fronten schafft.

Schlussfrage: Was haben eigentlich Außenstehende, die sich über die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch aus gegebenem Anlass informieren wollen, von Beiträgen, in denen Familien derart beschuldigt werden: „Ich war wieder einmal kurz davor, alles dadurch hinzuschmeißen, weil es schwer ist, dies alles auszuhalten“?

Weitere Berichte

Samstag, 12. September 2009

Schlammschlacht



Das Amtsgericht in
Burgdorf bei Hannover

9. September 2009

Schmutziger Kommentar auf allen Seiten
Der Bericht dazu

Die Jugendhilfe Lüneburg hüllt sich zu diesen Kommentaren in Schweigen

Eine Koryphäe namens Z.

11. September 2009
Strafantrag gegen Gutachter

„Z., eine der Koryphäen auf dem Gebiet der Psychologischen Gutachten“, schreibt die „Westdeutsche Zeitung“ am 10. April 2008. „Der Mann ist eine Schande für unseren Berufsstand“, sagt ein Psychiater aus Essen am 4. September 2009. Bei ihm sei eine Frau gewesen, die von dieser „Koryphäe“ sexuell missbraucht worden sein soll. Sie habe sich einen Anwalt genommen. Mehr dürfe er nicht verraten. Ärztliche Schweigepflicht.

Ist dieser Gutachter aus Duisburg zudem ein Hochstapler? Diesen Verdacht hat Franz Romer aus Düsseldorf, der sich seit langer Zeit mit Menschenrechten beschäftigt und Jugendämtern schlampige Arbeit vorwirft. Eins davon hat inzwischen einen Alarmknopf, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter drücken sollen, wenn sie sich von aufgebrachten Müttern oder Vätern bedroht fühlen. Das ist: das Jugendamt in Mönchengladbach.

Diese Behörde hat vor fünf Jahren bei der Heimunterbringung eines Mädchens mitgewirkt: Jessica Müller, die heute zwölf Jahre alt ist und immer noch im Schloss Dilborn lebt. Gutachter: Hans-Dieter Z. aus Duisburg. 67 Jahre alt. Angeblich drei Doktortitel. „Hat er nicht“, schreibt jetzt Franz Romer in einem Strafantrag an die Staatsanwaltschaft in Duisburg und in Mönchengladbach

„Hab ich doch“, behauptet dieser Gutachter in einem Schreiben an das Amtsgericht Duisburg. Beweismittel: eine Kopie seines Personalausweises, vorgelegt am 3. Juni 2009 von seinem Anwalt in einem Verfahren gegen Z. Eltern aus Mönchengladbach fordern von dem 67-Jährigen Schmerzensgeld. Zu diesem vermeintlichen Titel-Schwindel ist dieser Sachverständige auch schon befragt worden. Die Antwort: keine!

Gesellschaft für Gerichtspsychologische Diagnostik in Duisburg: Dort hat dieser angebliche Multi-Doktor seine Praxis. Nach eigenen Angaben hat sich der an allen Gerichten des Landes Nordrhein-Westfalen zugelassene Sachverständige in über 30 Berufsjahren um über 20 000 Kinder gekümmert. Doch: Manche Eltern sind darüber gar nicht froh. Und: Gutachter aus Mönchengladbach und aus Oerlinghausen sind entsetzt über die gutachterliche Arbeit des Hans-Dieter Z. Sie haben ihm jüngst bescheinigt: „Wissenschaftlich ist die nicht.“

„Grenzüberschreitung“ nennt der Psychiater aus Essen das, was diesem Sachverständigen von einer Frau vorgeworfen wird. Nicht das erste Mal. Ein Mann schildert Ähnliches, er hält dem heute 67-Jährigen vor, seine Position ausgenutzt zu haben, um seine Partnerin gefügig zu machen.

12. September 2009
Verfolgt von Neonazis?

„Nun müssen wir aber auf seine Mitarbeit verzichten“, ist sicherlich eine Nachricht, die der Duisburger Gutachter Hans-Dieter Z. nicht so gern hört. Lange Zeit machte der 67-Jährige Eindruck mit tatsächlichen und angeblichen Lehraufträgen im In- und Ausland, mit Doktor-Titeln, an denen gezweifelt werden darf, und mit Gutachten, die so umfangreich waren, dass sie wohl von keiner Familienrichterin und von keinem Familienrichter von Seite 1 bis Seite 130 plus x gelesen worden sind.

Es war ein Ruf wie ein Donnerhall, der auch von einer privaten Hochschule, die vor zwei Jahren in Belgien gegründet worden ist, nicht überhört werden konnte. Sie machte den Duisburger zum Senatsmitglied.

An der Spitze dieser Euregio-Hochschule steht Professor Dr. Volker Brauns, der jetzt bekennt, dass er „durch diesen Wust an Informationen“ nicht mehr durchsteige. Da war es für diesen Gutachter wohl erst einmal ein Leichtes zu behaupten, es gebe in Deutschland zwar einen Strafantrag gegen ihn, der stamme aber nur von einer einzigen Familie aus Mönchengladbach. Stimmt nicht, weiß jetzt auch dieser Hochschul-Chef, denn inzwischen ist ihm ein 72-seitiger Strafantrag zugespielt worden, aus dem hervorgeht, dass mehrere Mütter und Väter schwere Vorwürfe gegen Z. erheben.

Abgewimmt hat dieser Gutachter Kritik auch schon vor Gericht. So am 9. April 2008 vor dem Amtsgericht Mönchengladbach-Rheydt. Damals behauptete Z. über seinen Anwalt, er sei während eines Symposiums an der Hochschule Niederrhein am 17. Oktober 2007 von einem Vater „bedrängt, bedroht und angegriffen“ worden. „Das ist nicht wahr“, sagt der dermaßen Beschuldigte bis heute.

Das Duisburger Amtsgericht ist von Z. Anfang des Jahres in einer Briefflut ertränkt werden. Auf den Wellen spülte er einen Kritiker nach dem anderen ins Meer der Verschwörer, das Ufer erstreckte sich von einem angeblich Kriminellen über einen angeblich ehemaligen Redakteur bis hin zu jemandem, der mit diesem Journalisten Kontakt aufgenommen hatte. Jetzt ist aus diesem Meer eine braune Soße geworden, denn dieser Gutachter soll gegenüber der Euregio-Hochschule behauptet haben, er werde von Neonazis verfolgt. Schreibt Volker Brauns. Das habe ihn „besonders befremdet“, fügt der Euregio-Hochschulchef hinzu…Und beendet die Zusammenarbeit.

Montag, 24. August 2009

Jugendschutz

24. August 2009
Immer mehr Gewalt und Pornografie im Netz

Immer mehr Kinder und junge Leute werden im Netz sexuell belästigt, gemobbt oder zu Dummheiten verführt. Das geht aus dem heute veröffentlichten Jahresbericht von jugendschutz.net hervor. Diese Zentralstelle der Bundesländer hat zum ersten Mal über 3 000 neue Verstöße registriert. In 1 369 Fällen war Deutschland das Ursprungsland (plus 11 Prozent). Dabei handelte es sich vornehmlich um Pornografie (62 Prozent) und um die Verherrlichung von Essstörungen.

Jens sitzt in jeder freien Minute vor dem Computer seines Vaters. Der Zehnjährige weiß: Papi schaut sich auch gern mal Schweinkram an. Den findet der Junge mühelos, weil sein Vater Spuren nicht verwischt. Der Junge notiert sich die Fundstellen, verteilt sie auf dem Schulhof und wird deshalb von einigen Mitschülern für cool gehalten. Auch in Chaträumen prahlt der Zehnjährige mit seinem Wissen herum.

Web 2.0 fasziniert Kinder und Jugendliche. Sie nutzen Videoplattformen und soziale Netzwerke. Doch die sind nicht ohne neofaschistische Propaganda, Gewaltprediger und sexuelle Belästigungen. Auf Videoplattformen fanden die Jugendschützer 1 460 Gewalt- und Neonazifilme (Vorjahr: 660), in sozialen Netzwerken stieg die Zahl pornografischer Beiträge und rechtsextremer Hasspropaganda.

Jessica kann im Netz ebenfalls tun und lassen, was sie will. Entdeckt sie neue Seiten, meldet sie sich dort an und da sie sich selbst für süß hält, gibt sie sich entsprechende Namen. Dann fährt der 13-Jährigen der Schreck in die Glieder. In einem Chatroom macht ihr jemand eindeutige Angebote. Was tun? Ihre Mutter kann sie nicht fragen. Die weiß nicht einmal, wie man eine mail schreibt.

Bei jugenschutz.net gingen im vergangenen Jahr 10 800 Beschwerden und Anfragen ein (plus 17 Prozent), 6300 Websites wurden unter die Lupe genommen, die 69 wichtigsten Chats und Communities standen stets auf der Kontrollliste, außerdem wertete die Zentralstelle 12 800 Fundstellen in Suchmaschinen und auf Videoplattformen aus.

Immer noch gibt es unzählige Eltern, die nicht wissen, wohin ihre Kinder im Internet surfen. Beklagen die Jugendschützer. Viele Mütter und Väter kümmern sich auch nicht darum. Geändert werden soll das mit LAN-Partys für Eltern, die beispielsweise in Niedersachsen mit steigendem Erfolg gefeiert werden, und mit dem Projekt Eltern-Medien-Trainer, das ebenfalls in Niedersachsen entwickelt worden ist.

Dienstag, 18. August 2009

Hannoversche Familienpraxis

18. August 2009
Gewalt in Familien: Sparkasse Hannover rettet Pilotprojekt

Die „Hannoversche Familienpraxis“ für Mütter und Väter, die Gewalt anwenden, wäre beinahe aus Geldmangel wieder beendet worden, 2008 übernahm der hannoversche Verein „Die Waage“ die Betreuung von zehn Familien, die zu tätlichen Auseinandersetzungen neigten, dieses Pilotprojekt war erfolgreich, die Vereinskasse leer. Deswegen konnte in diesem Jahr erst einmal nicht weiter gemacht werden. Doch jetzt ist die Sparkasse Hannover eingesprungen.

Gelernt hat die „Hannoversche Familienpraxis“ vom so genannten „Cochemer Modell“. „Wenn einer den Gerichtssaal als Sieger verlässt, hat das Kind verloren", sagt der Familienrichter Jürgen Rudolph, der in drei Jahrzehnten über mehr als 4 000 Scheidungen zu Gericht gesessen hat. 1992 gehörte er zu den Initiatoren des Arbeitskreises Cochem, in dem Vertreter der Lebensberatung, des Familiengerichtes, Gutachter, das Kreisjugendamt, Mediatoren und Anwälte des Landkreises sitzen.

Kinder leiden unter Trennungen, dieses Leid wird verstärkt, wenn sich die Eltern während des Trennungsprozesses in die Haare bekommen. Das will dieser Arbeitskreis verhindern. Gelingt es nämlich einem Elternteil, das Kind gegen den anderen Elternteil aufzuhetzen, ist für das Kind eine negative soziale Karriere fast schon vorgezeichnet. Das beweisen Forschungen in den USA. Auf solche Forschungsergebnisse greift der Arbeitskreis Cochem oft zurück, denn in Deutschland steckt die Wissenschaft auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen.

In der Region Hannover muss die Polizei jedes Jahr um die 3000 Mal ausrücken, um häusliche Gewalt zu beenden. Kinder und Jugendliche geraten immer wieder zwischen die Fronten. Wie man Konflikte friedlich löst, müssen solche Familien erst lernen.

Zur 2006 eingeführten „Hannoverschen Familienpraxis“ gehört ein beschleunigtes Verfahren. Anhörungstermine werden schnell angesetzt. Ob auch gewaltbereite Familien einbezogen werden sollen, ist anfangs umstritten gewesen. Schließlich starteten Amtsgericht und „Die Waage“ das Pilotprojekt.

Den Verein gibt es seit 1990. Er hat bereits angekündigt: „Wir bemühen uns weiter um öffentliche Mittel.“

Sonntag, 26. Juli 2009

Zwischen Eutin und Mönchengladbach

30. Juni 2009
Vor Gericht in Oldenburg (Schleswig-Holstein)

Diese Großmutter ist in heller Aufregung, diese Großmutter ist mit den Nerven fertig, diese Großmutter macht sich Sorgen um ihre Tochter, diese Großmutter hat am 29. Juni 2009 Post aus Mönchengladbach bekommen, eine Antwort auf ihre Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Jugendamt, gerichtet an Oberbürgermeister Norbert Bude, der sich auch herausgehalten hat, als es um Jessica Müller ging, die aus immer noch merkwürdigen Gründen in einem Kinderheim gelandet ist und dort inzwischen ihren 12. Geburtstag feierte.

„Man kommt gegen diese Behörden nicht an“, sagt diese Großmutter. Auch nicht vor Gericht? Bei einem Termin vor dem Amtsgericht in Oldenburg (Schleswig-Holstein) soll der Richter einleitend gesagt haben: „Mich verbindet mit dem Schwager des Beklagten eine Segler-Freundschaft. Deswegen können Sie mich ablehnen. Dann bekommen Sie Y als Richter."

Scheint zu stimmen: Vor Gericht und auf hoher See…Diese Großmutter will belegen, was sie erzählt. Ein Teil der Geschichte spiele auf Fehmarn, ein anderer in Eutin, der dritte in Mönchengladbach. „Ich habe mich auch schon an die Presse gewandt“, berichtet sie. Doch für die sei die Geschichte von ihrer Tochter und von ihren Enkeln wohl nicht sensationell genug: „Die wollen einen Selbstmord oder etwas in der Art, bevor sie sich mit einem Thema beschäftigen.“

Ergo: Wird die Geschichte demnächst hier erzählt. Die auch ein Landrat nicht hören wolle, weiß diese Großmutter inzwischen, dass die Familie zwar unter dem Schutz des Grundgesetzes steht, aber das scheint es auch schon gewesen zu sein, wenn sich Politikerinnen und Politikern mit dem Verhalten von Jugendämtern beschäftigen müssten. Nicht nur Edmund Stoiber seinerzeit als Ministerpräsident scheint nicht so recht weiter zu wissen, wenn es um Kinder geht. Das hat er wohl bewiesen, als er eines Tages sagte: “Kinder sind…ähm…“ Genau.

8. Juli 2009
Richter droht mit Sorgerechtsentzug

“Daneben fühlt Anton sich durch das nach wie vor bestehende Spannungsfeld so unter Druck gesetzt, dass er derzeit einen persönlichen Kontakt zu Ihnen nicht wünscht. Anton ist es wichtig, dass er zur Ruhe kommen kann und sich dadurch für ihn die Chance entwickelt, die bestehenden Probleme aufzuarbeiten.” Diese Antwort bekommt Verena R. aus Mönchengladbach am 17. Oktober 2007 aus Eutin.

Ihr Sohn hat im Jahre 2006 die Sommerferien bei seinem Vater auf Fehmarn verbracht, der damals 14-Jährige bleibt auf der Insel, der Ex-Mann von Verena R. stirbt am 6. November 2006 und hinterlässt ein Vermögen von 3 Millionen Euro, das Eutiner Jugendamt empfiehlt: “Der Junge bleibt, wo er ist.” Anton lebt bei der Familie des Testamentsvollstreckers. Damit erklärt sich Verena R. am 8. August 2007 vor dem Amtsgericht in Oldenburg (Schleswig-Holstein) einverstanden, der Richter soll im Falle der Ablehnung mit der Einleitung eines Sorgerechtsentzugsverfahrens von Amts wegen gedroht haben.

Darauf weist die Mutter von Anton das Eutiner Jugendamt am 11. Oktober 2007 schriftlich hin, schildert das aus Ihrer Sicht bislang Geschehene und beginnt ihren Brief mit dem Hinweis, dass diese Behörde nach dem Amtsgerichtsbeschluss die Hände in den Schoss gelegt habe, weil auch schon einmal behauptet werde, das Mönchengladbacher Jugendamt sei zuständig. Zudem wisse sie zu wenig über Antons Pflegefamilie.

Die Eutiner Behörde antwortet am 17. Oktober 2007 nicht nur mit der Anmerkung, dass Anton “zur Ruhe” kommen wolle, sie liefert auch ein paar Informationen über die Pflegeeltern, die drei Kinder haben, die Frau arbeite als Studienrätin, der Mann als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, hinzugefügt wird: “Von Seiten der Familie C. wurde Ihr Umgangsrecht nie in Frage gestellt. Familie C. zeigt stets ihre Bereitschaft zu Gesprächen und zur Mitarbeit.”

Den Verdacht, dass Anton negativ beeinflusst wird, wird Verena R. allerdings nicht los. Einige Behauptungen hat sie laut Schreiben vom 11. Oktober 2007 längst widerlegt, dazu hätten gehört: ein Anruf bei der Schule ihres Sohnes und ein Brief an die Schule. Andere Vorwürfe seien vom Eutiner Jugendamt ungeprüft übernommen worden.

10. Juli 2009
Fax an Pressestelle der Stadt Mönchengladbach

Betr. Az 51.96.07-22534

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rathaus auf Fehmarn hat am 22. Juni 2009 ein Hilfeplangespräch stattgefunden, bei dem es um Anton R. ging, der 2006 die Sommerferien auf der Insel bei seinem Vater verbracht hat und dort geblieben ist. Nach dem Tod seines Vaters am 6. November 2006 wurde der Junge schließlich von einer Pflegefamilie aufgenommen. Antons derzeitiger Pflegevater ist gleichzeitig Testamentsvollstrecker für das Erbe des Jungen.

Bei dem Hilfeplangespräch (HPG) anwesend waren Anton R., der Pflegevater, drei Vertreter des Kreises Ostholstein und mit Frau A. und Frau W. zwei Vertreterinnen des Mönchengladbacher Jugendamtes. Das HPG-Protokoll fertigte Frau W. an. Die leibliche Mutter und die Pflegemutter waren bei diesem Gespräch verhindert.

Erste Frage: Wie lange sind die beiden Mitarbeiterinnen des Mönchengladbacher Jugendamtes auf Fehmarn geblieben?

Zweite Frage: Wie hoch waren die Kosten?

Laut HPG-Protokoll soll Anton bei diesem Gespräch gesagt haben, dass der Kontakt zu seiner Großmutter gut sei, zu seinem Bruder Clemens kontinuierlich, zu seiner Schwester und zu seiner Mutter habe er derzeit keinen Kontakt. Mir dagegen liegt eine Dienstaufsichtsbeschwerde der Großmutter von Anton vom 25. Mai 2009 vor, die sich auch gegen Frau W. vom Mönchengladbacher Jugendamt richtet. Darin heißt es, dass „die übrige Familie seit drei Jahren keine Beziehung mehr (zu Anton) hat“. Sie habe den Verdacht, dass ihr Enkel massiv negativ beeinflusst werde.

Dritte Frage: Laut HPG-Protokoll ist Anton am 22. Mai 2009 (Geburtstagsfeier) und vom 12. auf den 13. Juni 2009 bei seiner Großmutter gewesen. Drei Tage nach ihrem Geburtstag beschwert sich die Großmutter beim Oberbürgermeister von Mönchengladbach darüber, dass bislang weder die Pflegeeltern noch das Jugendamt etwas unternommen hätten, um den Umgang von Anton mit seiner Großmutter, seiner Mutter und seiner Schwester zu fördern. Wie erklären Sie sich diesen Widerspruch?

In dem HPG-Protokoll wird auch wieder gegeben, dass Anton noch einmal auf Ereignisse aus den Jahren 2006 und 2007 zurück gekommen sei. Das Verhältnis zu seiner Mutter sei damals schwierig gewesen, deshalb sei er zu seinem Vater gefahren und dort geblieben. Außerdem habe seine Mutter in jener Zeit „Menschen, die ihm sehr viel bedeuten, terrorisiert und konsequent beschuldigt“.

Vierte Frage: Aus welcher Quelle hat der Junge das?
Fünfte Frage: Stimmt es, dass der Mutter von Anton bis heute nicht verraten worden ist, wen sie „terrorisiert und konsequent beschuldigt“ haben soll?

Laut HPG-Gespräch stellt Anton Bedingungen für den Umgang mit seiner Schwester und mit seiner Mutter. Die Mutter soll nichts Schlechtes über die Pflegefamilie sagen, die Schwester soll zum Streit um das Erbe nichts sagen.

Sechste Frage: Wenn das Bedingungen für ein Familienleben sein sollen, wie vielen Familien müssten dann nach Ihrer Meinung zumindest vorübergehend die Kinder weggenommen werden?

Als Ziel wird in dem HPG-Protokoll angegeben „Verbleib bis zur Verselbständigung“, obwohl der Pflegevater laut Protokoll gesagt haben soll, der Junge sei bereits „sehr selbstständig“.

Siebte Frage: Wenn glaubhaft ist, was der Pflegevater sagt, warum kehrt der Junge dann nicht umgehend in seine Familie zurück?

Achte Frage: Was hat man sich unter „Verselbständigung“ vorzustellen, da dieses Wort doch eigentlich auf Ereignisse angewendet wird, die außer Kontrolle geraten sind („das hat sich irgendwann verselbstständigt, sagt man dann)?

10. Juli 2009
Angreiferin wie starr - Jugendamt auch?

14. Januar 2009, Jugendamt in Mönchengladbach: Eine junge Mutter will ihre Kinder wieder haben, schreit und hält die Klinge eines Messers an den Hals einer Mitarbeiterin, eine Kollegin will zu Hilfe eilen, sie sagt vor Gericht aus: “Ich habe versucht, die Angreiferin wegzuziehen, aber es ging nicht mehr. Sie war wie starr.” Das berichtet die “Rheinische Post” in diesen Tagen. Sieben Wochen sei das Opfer nach diesem Überfall krank gewesen, heute arbeite diese Verwaltungsangestellte nicht mehr im Jugendamt. Das hat neuerdings einen Alarmknopf. Denn gewalttätige Übergriffe gibt es nach Behördenangaben immer häufiger.

Und was geschieht? In Kommentaren auf den Internet-Seiten der “Rheinischen Post” kommt es nun nicht etwa gehäuft zu Verurteilungen von Gewalt gegen Jugendamtsmitarbeiterinnen in Mönchengladbach, es hagelt statt dessen geradezu Kritik an der Arbeitsweise dieser Behörde. Darüber ist eine Kommentatorin dermaßen entsetzt, dass sie sich ebenfalls zu Wort meldet und Mitleid mit betroffenen Eltern bekundet. Das man doch eigentlich mit einer Überfallenen haben müsste, die ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen kann.

Schreckt das jemanden im Rathaus auf? Offenbar nicht. Das Jugendamt jedenfalls macht weiter wie gehabt. Und ist gelegentlich auch auf Reisen. Zwei Mitarbeiterinnen legen am 22. Juni 2009 sogar um die 480 Kilometer zurück, steuern das Rathaus von Fehmarn an und führen ein Hilfeplangespräch (HPG) über Anton R. Die Mutter ist verhindert, bekommt in diesen Tagen das HPG-Protokoll und hat Fragen. Die will sie den beiden Mitarbeiterinnen stellen, die auf dieser Insel nicht nur im Rathaus, sondern auch bei der Pflegefamilie von Anton gewesen sind. Doch: Sie sind nicht mehr zuständig. Und der Jugendamtsmitarbeiter, der jetzt die Akten auf dem Schreibtisch liegen hat, muss sie erst noch öffnen.

Etwas mehr weiß wohl der Leiter der Behörde. Der ruft heute die Mutter von Anton in Mönchengladbach an und verschwindet gleich wieder in seinem behördlichen Schneckenhaus. Berichtet Verena R. Die Gründe seien gewesen: Es gebe eine Petition, eine Klage und seit ein paar Stunden auch eine schriftliche Anfrage von einem Redakteur aus Wilhelmshaven. Stimmt. Acht Fragen habe ich an die Pressestelle der Stadt Mönchengladbach zu dem Hilfeplangespräch vom 22. Juni 2009 gerichtet.

17. Juli 2009
Aus Liebe wird Hass

Wenn man an die Pressestelle der Stadt Mönchengladbach acht Fragen schickt, bekommt man acht Antworten? Neun! Entschuldigung: Nein. Kenne ich bereits vom Fall Jessica Müller, die immer noch in einem Kinderheim lebt, endlich umgangsgepflegt wird, soll heißen: Die Eltern dürfen ihre 13-jährige Tochter wieder besuchen, während sich eine Amtsperson um den Behördenkram kümmert und dem Vater ihr Unverständnis für das bislang Geschehene bekundet. So bleibt man am Niederrhein in der Übung und lernt aus Fehlern, die eigentlich gar nicht gemacht werden dürften.

Wie jetzt auch bei Anton R. Von in diesem Fall zwei Jugendämtern. Bei einem Hilfeplangespräch (HPG) auf Fehmarn behauptet der 16-Jährige am 22. Juni 2009, sein Kontakt zu seiner Großmutter sei gut, zu seinem Bruder Clemens kontinuierlich, mit seiner Mutter in Mönchengladbach und mit seiner Schwester pflege er keinen Kontakt. Von seiner Mutter verlangt Anton R. “Friedenspflicht”, gemeint ist: Sie soll nichts Schlechtes mehr über seine Pflegefamilie sagen. Nachgehakt hat offenbar niemand. Der Vorwurf, der sich hinter dieser Bedingung verbirgt, bleibt im Raum stehen und wird von einer Mitarbeiterin des Mönchengladbacher Jugendamtes zu Papier gebracht.

Munter wärmt der 16-Jährige alte Geschichten auf, die zudem nicht zu anderen Familiengeschichten passen, die den Behörden bekannt sind. Siehe Clemens, der inzwischen 20 Jahre alt ist, ebenfalls auf Fehmarn lebt und eine Zeitlang in Australien gewesen ist. Von dort bekommt Verena R. am 22. August 2006 eine mail, in der sich ihr Sohn für seine Schreibfaulheit entschuldigt, seiner Mutter versichert, dass er keine bessere Mutter haben könne, er die Trennung seiner Eltern bedauert und feststellt, dass der Umgang mit seinem Bruder Anton nicht immer leicht sei. Aber so sei das eben unter Geschwistern.

Drei Monate später stirbt der Vater auf Fehmarn, Clemens gibt dem heutigen Pflegevater von Anton am 22. Dezember 2006 eine Vollmacht für alle existierenden und zukünftigen Bankkonten und schreibt am 28. Mai 2008 einen Brief an das Amtsgericht in Oldenburg in Holstein, in dem er dafür plädiert, dass sein kleiner Bruder auf Fehmarn bleiben darf, weil eine Rückkehr zu seiner Mutter für Anton eine “Katastrophe” wäre.

Knapp zwei Monate später beschimpft Clemens seine Mutter in einer mail derart, dass einem beim Lesen die Spucke weg bleibt. Seine Hasstiraden beginnen mit dem Satz: “So Vera nun ist der Bock aber fett, halt dich raus du olle pissnelke!!!” Wenn sich Verena R. noch einmal auf Fehmarn blicken lasse, werde er ihr Beine machen, außerdem gehöre sie in die Hölle. In einer anderen mail hat er seine Mutter bereits für den Tod seines Vaters verantwortlich gemacht.

Bei dem Hilfeplangespräch am 22. Juni 2009 sagt Anton also, dass er “kontinuierlichen Kontakt” mit seinem älteren Bruder habe und niemand fragt: “Würde sich auch Clemens an die von dir geforderte Friedenspflicht halten”?

Weitere Berichte auf www.readers-edition.de und www.sajonara.de

Sonntag, 12. Juli 2009

Sammelbecken

Hier findet man alle Kinder-Seiten

"Kinners, was macht Ihr mit Kindern?" fragt sich der Wilhelmshavener Redakteur und Schriftsteller Heinz-Peter Tjaden, seit ihm im Januar 2008 eine 31-seitige Petition auf den Schreibtisch geflattert ist. Die stammte aus Mönchengladbach - und diese Stadt am Niederrhein sollte ihm schnell ein jugendamtlicher und familiengerichtlicher Begriff werden. Das Jugendamt dort zu Stadt hat inzwischen einen Alarmknopf, weil sich tätliche Übergriffe häufen, ebenso häufen sich die Beschwerden über diese Behörde.

Dann lief Tjaden der erste Gutachter über den journalistischen Weg. Der war seitenlang begeistert von einer Wohnung, während er in eine andere nur nach mehrmaligem Klingeln kam. Das hielt er ebenso schriftlich fest wie das anhängliche Verhalten des Familienhundes.

Das ist doch wohl nicht möglich, dachte der Redakteur und Schriftsteller auch, als er von einem angeblichen Selbstmord vor einem Kinderheim erfuhr, ihm ein weiterer Gutachter auf 130 Seiten mit unwissenschaftlichen Ergüssen begegnete und immer mehr verzweifelte Mütter und Väter bei ihm anriefen, und ein Honorarprofessor als Leiter einer Therapeutischen Gemeinschaft die Urschreitherapie grünlich missverstanden hatte.

Tjadens Berichte über Jugendämter, Familiengerichte, Gutachter und Kinderheime haben nun einen internetten Platz gefunden, von dem aus man alles Weitere leichter findet als bisher.

Und zwar hier

Donnerstag, 25. Juni 2009

Keine Gewalt mehr

25. Juni 2009
Gebt mal fein Acht!

Liebe Kinder, nun gebt mal fein Acht, gut, es kann auch Neun sein, die Justizminister der Länder haben sich etwas ausgedacht: „Tagesschau“ gibt es nicht mehr, „heute“-Nachrichten auch nicht, bekommen eine Altersfreigabe erst ab 18, und wenn in zehn Jahren am Hindukusch immer noch die Freiheit verteidigt werden muss, erfahrt ihr das schon noch früh genug. Wenn ihr da seid.

Schluss ist auch mit diesen schlimmen Geschichten über ältere Damen, die von frechen Kindern in einen Ofen geschubst werden, und von Wölfen, die mit Steinen im Bauch auf Nimmerwiedersehen in einem Brunnen verschwinden. Solche Erzählungen machen die Justizminister der Länder sehr grimmig. Bekommen ebenfalls erst eine Altersfreigabe ab 18.

Deutsch aus Zeitungen lernen, ist für euch zwar jetzt schon schwer genug, wird aber noch schwerer. Das meiste wird herausgeschnitten. Von euren Eltern, die sonst Probleme bekämen. Denn auch Meldungen über wahnsinnige Politiker bekommen eine Altersfreigabe erst ab 18.

Doch, liebe Kinder, gebt noch mehr fein Neun, gut, es kann auch Acht sein, die Justizminister der Länder wollen euch doch nur schützen. Vor Gewalt. Die gibt es ab sofort erst mit 18. Dann aber richtig. Ist das nicht fein?

Au fein, sagt ihr? Von heute an verhaut ihr eure kleine Schwester nicht mehr und geht immer so früh ins Bett, dass eure Eltern gar keinen Gedanken mehr daran verschwenden müssen, dass ihr euch die Nachrichten anschauen oder zu lange vor dem Computer sitzen könntet? Genau: Das sind Märchen. Die von den Justizministern der Länder auch schon für gerade erst Geborene frei gegeben werden.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Das Groschenfenster: Bitte um Richtigstellung



12. Juni 2009
Brief an Regionalausgabe des "Hamburger Abendblattes"

Sehr geehrter Herr Hilmes,

Ihr heutiger Bericht in der Lüneburger Regionalausgabe des "Hamburger Abendblattes" beginnt so:

"Die Jugendhilfe Lüneburg setzt sich juristisch gegen Kritiker zur Wehr. Heinz-Peter Tjaden, Betreiber eines Internet-Forums, musste zwei Kommentare löschen. Anderenfalls hätte die beauftragte Anwaltskanzlei Schadenersatz gefordert.

Das geht aus einem Schreiben hervor, das der Lüneburger Rundschau vorliegt. Demnach wurden unter der Online-Adresse kinderunwohl.blogspot.com ´unwahre Tatsachen´ behauptet. Zudem werde der Arzt in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch, Ruthard Stachowske, mit ´ehrverletzenden Herabsetzungen und Schmähkritik´ überschüttet.

´Das Internet macht es den Menschen leicht, ungerechtfertigte Vorwürfe gegen andere zu erheben´, sagt Matthias Lange, Geschäftsführer der Jugendhilfe gGmbH. ´Die Anonymität schützt sie.´"

In Ihrem ersten Absatz klingt es so, als hätte ich die beiden Kommentare gelöscht. Das ist nicht der Fall. Sie stehen weiterhin in meinem Forum und bleiben dort stehen, weil ich die behauptete "Schmähkritik" nicht erkennen kann. Außerdem habe ich gegen die Jugendhilfe Lüneburg inzwischen Zahlungsklage erhoben, weil ich der Auffassung bin, dass mit derartigen Anwaltsschreiben meine Arbeitszeit als selbstständiger Internetredakteur verschwendet wird.

Den Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg zitieren Sie mit Anschuldigungen gegen die beiden Kommentatoren. Dass er damit richtig liegt, müsste Matthias Lange aber erst vor Gericht nachvollziehbar machen. Inzwischen haben sich bei mir weitere Betroffene gemeldet, die ihre Erfahrungen schriftlich niederlegen und mir zukommen lassen wollen.

Ein abschließendes Urteil über die Therapeutische Gemeinschaft in Wilschenbruch kann ich mir noch nicht bilden. Aber es muss doch wohl möglich sein, Kritisches zu schreiben, wie es die beiden Kommentatoren getan haben. Da muss man doch nicht gleich einen Anwalt antanzen lassen, der in seinem Schreiben zudem auch noch angekündigt, dass seine Mandantin notfalls (!) auch Geheimnisse aus der Einrichtung lüften werde.

Ich bitte Sie um eine entsprechende Richtigstellung in der nächsten Ausgabe und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Heinz-Peter Tjaden

Der Bericht

Montag, 8. Juni 2009

Computerspiele und Internet

8. Juni 2009
Suchtgefahr Computerspiele und Internet

Hannover. "Computerspiele und Internet haben für manche Menschen ein beachtliches Gefährdungspotenzial. Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen vor den Folgen einer exzessiven Mediennutzung schützen." So Niedersachsens Sozial- und Familienministerin Mechthild Ross-Luttmann, die heute gemeinsam mit dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen zu einer Expertenanhörung "Abhängigkeits- und Suchtpotenzial von Computerspielen" nach Hannover eingeladen hat.

Zu dem vom Land Niedersachsen gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen initiierten Gespräch sind ausgewiesene Experten der Medienpädagogik und des Gesundheitsbereichs eingeladen. Professor Klaus Schäfer, Abteilungsleiter im Nordrhein-Westfälischen Familienministerium: "Wir wollen herausfinden, welche Forschungs- und Handlungsbedarfe bei dem Thema Abhängigkeit und Computerspiele bestehen. Nur auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage kann ein von der Bevölkerung akzeptierter Jugendschutz funktionieren."

Gemeinsam mit den geladenen Experten Prof. Dr. Volker Bolay (SHR Hochschule Heidelberg), Prof. Uwe Hasebrink (Hans Bredow-Institut Hamburg), Dr. Christoph Klimmt (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Prof. Dr. Klaus Mathiak (RWTH Universität Aachen), Prof. Dr. Christian Pfeiffer (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen), Prof. Dr. Rainer Thomasius (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Prof. Dr. Thorsten Quandt (Universität Hohenheim) und Dr. Bert te Wildt (Medizinische Hochschule Hannover) diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber, inwieweit exzessives Computerspielen zu Sucht führen kann.

"Es ist unser gemeinsames Ziel, den Konsum von nicht für Minderjährige freigegebenen Spielen und Videos durch Kinder und Jugendliche wirksam zu erschweren und auch tatsächlich einzudämmen", so Niedersachsens Sozialministerin.

"Hierzu gehört auch, dass es bei Online-Spielen zukünftig eine Alterskennzeichnung durch die Länder gibt. In vielen Fällen ist das Herunterladen schon heute der einfachste Weg, um an Spiele heranzukommen", ergänzte Professor Schäfer.

Damit Eltern mehr erfahren, was in Kinder- und Jugendzimmern wirklich gespielt wird, seien Projekte wie die in Niedersachsen erfolgreich gestarteten "Eltern-Medien-Trainer" und das NRW-Netzwerk Eltern-Medien-Jugendschutz vorbildlich. Bislang sind in Niedersachsen 69 Trainerinnen und Trainer ausgebildet worden. Ein zukünftiger Schwerpunkt der Trainer wird auf Eltern mit Migrationshintergrund gelegt.

Ross-Luttmann: "Die schärfsten Gesetze der Welt sind nutzlos, wenn Eltern nicht wissen, was in Kinder- und Jugendzimmern abgeht und was in ihren Kindern vorgeht."

Mit ersten verdeckten Testkäufen im Landkreis Gifhorn hat Ross-Luttmann den Verkauf von Spielen ohne Jugendfreigabe an Minderjährige prüfen lassen. Auch Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen belegen, dass sich ertappte Verkaufsstellen durchaus einsichtig zeigten und beispielsweise besondere Personalschulungen ankündigten. Ross-Luttmann: "Altersgrenzen zu ignorieren ist kein Kavaliersdelikt. Das Bewusstsein dafür muss auch an der Ladentheke gestärkt werden."

Dienstag, 12. Mai 2009

Der Blumenstrauß

12. Mai 2009
Jugendämter-Familiengerichte-Gutachter: Bitte weglesen!
Als Redakteur, der sich mit der Arbeit von Jugendämtern und von Familiengerichten, mit Gutachtern und Kinderheimen beschäftigt, bekomme ich täglich unzählige Hinweise auf Zeitungsberichte, Urteile und Stellungnahmen von behördlicher Seite. Ich muss schon sagen. Ich habe Glück gehabt. Sonst wäre ich bestimmt meinen Eltern weggenommen worden. In einem Heim gelandet. Mit Gittern vor dem Fenster. Ausgangssperre bei Einbruch der Dunkelheit.

Spätestens an diesem Tag. Ein Mädchen hat Geburtstag. Lange blonde Haare. Wird 12. Feiert. Ich bin eingeladen. Vergessen beim Fußball. Die Feier hat bereits begonnen. Kein Geschenk. Wo bekomme ich jetzt ein Geschenk her? Die Sonne lacht über einem Blumenbeet. Dahinter das Rathaus.

Ein Junge hat immer ein Taschenmesser dabei. Die Klinge ist scharf. Bekommt die erste Blume zu spüren. Die zweite. Zwölf sollten es schon sein. Die Zeit dehnt sich. Doch. Niemand kommt vorbei. Dann habe ich den Strauß. Das Blumenbeet vor dem Rathaus macht einen etwas kahlen Eindruck. Weg hier. Ich beeile mich.

Ihre Augen strahlen. So schöne Blumen. Sind bestimmt teuer gewesen. Ich nicke. Meine Ohren werden ein wenig rötlich. Mehr geschieht nicht nach diesem Kuss.

Eine Jugendamtsmitarbeiterin hätte mir bestimmt Schlimmes bescheinigt. Und dem Mädchen vielleicht sogar „sexualisiertes Verhalten“. Ich muss schon sagen. Ich habe Glück gehabt. Sie auch. Ist heute Lehrerin. Habe ihr Jahre später erzählt, wo ich die Blumen zu ihrem 12. Geburtstag gepflückt habe. Wieder ein Kuss.

Früh übt sich, wer später weder beim Jugendamt arbeitet, Familienrichter oder Gutachter wird? Irgendwo müssen sie doch herkommen. Diese Leute, die aus solchen Streichen schlussfolgern: Das Sorgerecht der Eltern muss erst einmal gestrichen werden. Nur. Erst einmal. Dabei bleibt es meistens nicht. Oft vergehen Jahre. Bis das Kind nicht mehr nach Hause will. Dann haben sie es geschafft. Und noch Schlimmeres verhindert. Glauben sie das wirklich?

Montag, 27. April 2009

Institut für Urbanistik

30. März 2009
Fachtagung für Jugendämter: Wie ticken die Medien?

Wie ticken die Medien? Auch diese Frage soll am 23. und 24. April bei einer Fachtagung des Instituts für Urbanistik in Berlin beantwortet werden. Das Thema lautet: “Das Jugendamt im Spiegel der Medien”. In der Veranstaltungsankündigung heißt es: “Die Berichterstattung der Medien über Jugendämter hat sich in den letzten Jahren gewandelt und ist ´aggressiver´ geworden.” Erste Feststellung: Wer ein Wort in Anführungszeichen setzt, hat das richtige nicht gefunden. Zweite Feststellung: Es geht nicht um die letzten Jahre. Denn: Noch haben wir auch eine Zukunft.

An der Tagung teilnehmen dürfen lediglich Leiterinnen und Leiter, Öffentlichkeitsarbeiterinnen und Öffentlichkeitsarbeiter von Jugendämtern, außerdem Leiterinnen und Leiter von Allgemeinen Sozialen Diensten. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist nach seinem Selbstverständnis eine unabhängige wissenschaftliche Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Städte.

Das Thema der Fachtagung ist spannend, obwohl zumindest die Frage, wie Medien ticken, eigentlich ganz einfach beantwortet werden kann. Das Prinzip lautet: “Hund beißt Mann” ist keine Meldung, “Mann beißt Hund” ist eine. Wenn also Kinder verhungern oder misshandelt werden, schwebt sofort die Frage im Raum: “Was hat das Jugendamt gewusst?”

Medienvertreterinnen und Medienvertreter, die diese Frage stellen, sind allerdings nicht zwingend Besserwissende. Das lernt man beispielsweise bei jeder Talkshow, sei sie noch so hart und auch noch fair. Vor ein paar Tagen haben Studiogäste darüber diskutiert, ob der Kapitalismus am Ende ist. Ein Name, der bei einer solchen Diskussion offenbar nicht verschwiegen darf, ist: Karl Marx. Dessen Werk “Das Kapital” ist in diesen Krisen-Tagen ein Bestseller. Mehr allerdings wissen weder Fragender noch Befragte. Deswegen kann Frank Plasberg auch behaupten, der neuerliche Erfolg von “Das Kapital” könne nicht ganz im Sinne des Verlegers sein. Was für ein Unsinn: Karl Marx hat die Verelendung doch nicht für den Kommunismus, sondern für den Kapitalismus vorhergesagt.

So ticken also die Medien, so jedoch nicht, denn auf diese Frage kommt kaum jemand: Warum eigentlich darf man unser Wirtschaftssystem erst seit dem Zusammenbruch des “real existierenden Sozialismus” Kapitalismus nennen, ohne auf eine Protestwelle vorbereitet sein zu müssen?

Ein Beitrag für www.kindesunwohl.de und www.sajonara.de

2. April 2009
Fachtagung für Jugendämter: Wie ticken Medien? (II)

Die Folge 1 ist mit der Frage, warum man neuerdings in den Medien den Kapitalismus Kapitalismus nennen darf, zu Ende gegangen. Und schon sind wir wieder bei der Fachtagung „Das Jugendamt im Spiegel der Medien“ am 23. und 24. April 2009 in Berlin, veranstaltet vom Institut für Urbanistik. Eine der dort gestellten Fragen lautet: Wie ticken Medien?

Wie jedes Wirtschaftsunternehmen. Was Gewinn verspricht, wird gemacht. Nachrichten sind folgerichtig Waren, die nur noch so verpackt werden müssen, dass sie sich wie geschnitten Brot verkaufen lassen. Am besten kann das immer noch: der Springer-Konzern.

Dieser Konzern heuchelt übrigens nicht herum. Wer dort als Redakteurin oder Redakteur anfängt, muss einen Vertrag unterschreiben, in dem Eckpunkte der journalistischen Arbeit festgeschrieben sind. Da weiß man, was man hat. Vorne weg: immer die „Bild“-Zeitung, die auch aus Mücken Elefanten macht. Sie trampelt den Pfad für andere Druckerzeugnisse und wo kein Weg ist, wird einer angelegt.

Der Witz ist alt, beschreibt aber den Redaktionsalltag bei diesem Blatt. Ein Redakteur ruft an und berichtet möglichst aufgeregt: „Ich habe hier einen Unfall mit zwei Schwerverletzten.“ Frage des Chefredakteurs: „Wie sind die Überlebenschancen?“ Antwort des Redakteurs: „Sieht schlecht aus.“ Schlussfolgerung des Chefredakteurs: „Wenn wir in Druck gehen, sind das also zwei Tote.“

Nun bastelt ein Team an der Schlagzeile für diese Meldung. Das Wort „Amok“ würde sich auf Seite 1 gut machen. Also: „Amokfahrt“ wird schon einmal notiert. Aber: „Amokfahrt - und nur zwei Tote?“ fragt jemand aus der Runde. Doch guter Rat ist da nicht teuer: Inzwischen hat jemand herausgefunden, dass sich der Unfall auf einer Autobahnstrecke ereignete, auf der es häufiger kracht. Seit Jahresbeginn bereits 18 Mal. Dabei hat es 12 Tote gegeben. Plus zwei von heute macht 14. Bis kurz vor Feierabend wird das Team mit Unfallzahlen weiterer gefährlicher Autobahnabschnitte versorgt, Fotos gibt es auch. Schließlich steht die Schlagzeile: „Wieder Amok-Fahrt! Hier rasen Irre in den Tod!“

Auf eins ist übrigens am nächsten Tag fast schon Verlass: Andere Medien berichten, „Bild“ habe festgestellt, dass…Schauen Sie ruhig einmal in Ihrer Tageszeitung nach! Warum dann nicht das Original kaufen? Zumal es meistens 24 Stunden schneller berichtet, was sich möglicherweise so gar nicht ereignet hat.

6. April 2009
Fachtagung des Instituts für Urbanistik: Über sieben Brüggen musst du gehn? (III)

„Nicht nur die ehemaligen Eigentümer des Schlosses, die Schwestern des Konvents der Armen Dienstmägde Jesu Christi – besser bekannt als Dernbacher Schwestern – auch der Leiter der Jugendhilfe Guido Royé applaudierte dazu.“ Berichten die „Grenzland-Nachrichten“. Das ist eine Wochenzeitung, die 1954 gegründet worden ist. Sie erscheint auch in Brüggen. Anlass: Das Schloss Dilborn in Brüggen hat einen „neuen Schlossherrn“.

Nach dieser Meldung müsste am 23. und 24. April bei einer Fachtagung des Instituts für Urbanistik in Berlin eigentlich nicht mehr nur gefragt werden „Wie ticken die Medien?“, sondern auch „Ticken manche Medien eigentlich noch richtig?“

Denn: Die Dernbacher Schwestern haben in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren mit ihren Händen nicht nur Beifall gespendet, als sie auf Schloss Dilborn noch das Sagen hatten, sie schlugen damit auch zu. Berichten viele ehemalige Heimkinder. Danach ist es besser geworden im Schloss Dilborn als Kinderheim, aber nicht gut. Berichten Heimkinder. Erzählen Betroffene.

Tauchen Vorwürfe auf, hüllt sich die Heimleitung entweder in Schweigen oder bemüht die Gerichte. In jüngster Vergangenheit mit negativem Erfolg. Wähnt sich die Heimleitung in Gefahr negativer Berichterstattung, droht sie vorbeugend mit Juristen. Das wirkt manchmal. Bei den „Grenzlandnachrichten“ offenbar besonders.

Wen ein „neuer Schlossherr“ zu einer Veranstaltung einlädt, ist natürlich seine Sache. Gelegentlich auch Geschmackssache. Ein Redakteur aber, der die Anwesenheit solcher Gäste erwähnt, sollte doch wohl auch einfließen lassen, was solch „arme Dienstmägde Jesu Christi“ dermaleinst getan haben. Und zwar an Feier-Ort und an Feier-Stelle.

Wie sehr muss ein ehemaliges Heimkind zusammenzucken, wenn es in den „Grenzlandnachrichten“ solch einen Satz liest! Doch in dieser Wochenzeitung hat es nicht nur diesen einen „Jubel-Bericht“ über Schloss Dilborn gegeben. Warum dort gelegentlich Jugendliche abhauen und eine ehemalige Heiminsassin in einer noch gar nicht so alten Fernsehsendung die Schließung dieser Einrichtung fordert, ist eine Frage, die zumindest von einem Medienvertreter nicht zufrieden stellend beantwortet werden kann.

„Wie ticken Medien?“ fragt das Institut für Urbanistik bei jener Fachtagung. Die Antwort: So bitte nicht! Selbst dann nicht, wenn die Dernbacher Schwestern mit Karat oder von mir aus auch mit Peter Maffay singen sollten: „Über sieben Brüggen musst du gehn, sieben dunkle Jahre überstehn“…

12. April 2009
Kinder stanzen und abheften!

16. April 2009
Offener Brief an das Institut für Urbanistik

20. April 2009
Sie machen einfach so weiter!

27. April 2009
Gutachter Hans-Dieter Zoch aus Duisburg: Von Löwen und Krokodilen

Dienstag, 24. März 2009

Häusliche Gewalt

24. März 2009
Wenn sich die Gewaltspirale dreht

Hannover (tj). "Der Aktionsplan der niedersächsischen Landesregierung hat die Situation der Frauen entscheidend verbessert. Jetzt erhalten Jugendämter, Kinderschutzeinrichtungen sowie Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen konkrete Empfehlungen, wie vor Ort der Schutz von Kindern und Frauen noch besser aufeinander abgestimmt werden kann. Ziel muss Sicherheit und ein Leben ohne Gewalt für Kinder und Frauen sein." So hat Frauenministerin Mechthild Ross-Luttmann in Hannover das Handlungsprogramm einer Expertenkommission beim Landespräventionsrat vorgestellt. Angestrebt wird eine noch engere Zusammenarbeit von Polizei, Justiz, sozialen Diensten und von Beratungsstellen für Frauen und Kinder.

Schon 1990 hat eine von der Bundesregierung eingesetzte Gewaltkommission erschreckende Zahlen veröffentlicht, Neuere wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Jede vierte Frau wird von ihrem Partner mindestens einmal in ihrem Leben geschlagen oder vergewaltigt, für rund zehn Prozent der Frauen gehört Gewalt zum Alltag. Jährlich fliehen rund 45 000 Frauen mit ihren Kindern in ein Frauenhaus. In Niedersachsen sind es 2007 2400 Frauen und 2200 Kinder gewesen.

Die Gewaltspirale dreht sich immer weiter: Kinder, die Gewalt im Elternhaus erleben, neigen als Erwachsene ebenfalls zu Aggressionen, sobald Konflikte auftauchen. Auch für die Justiz sei das eine Herausforderung, sagt die Ministerin und fügt hinzu: „Gerade bei den Entscheidungen zum Umgangs- und Sorgerecht ist die Gewaltsituation ein maßgeblicher Faktor bei der Beurteilung des Kindeswohl. Studien zeigen deutlich, welchen Einfluss die Gewalt der Eltern untereinander auf die Entwicklung der Kinder hat. Wie hier Schutz und Sicherheit sowie das Kindeswohl am besten gewährleistet werden können, wird auch weiterhin Thema von Fortbildungen für die Justiz sein".

Bei Null fange man allerdings nicht an. Als Beispiel nennt Mechthild Ross-Luttmann das Verdener Projekt „Bei Schlägen - Mut zum Reden“. Die Broschüre des Landespräventionsrates kann angefordert werden unter info@lpr.niedersachsen.de

Montag, 23. März 2009

Ich bin Sam

23. März 2009
Ein Lehrfilm für deutsche Jugendämter

„Ich bin Sam“, sagt Sean Penn in einem Melodram aus dem Jahre 2001 und nimmt den Kampf um seine siebenjährige Tochter Lucy (Dakota Fanning) auf. Rückendeckung bekommt der geistig zurück gebliebene Alleinerziehende von der Anwältin Rita (Michelle Pfeiffer), vor Gericht muss er sich dumme Fragen des Gegenanwaltes gefallen lassen. Ausgestrahlt worden ist dieser Film gestern Abend auf RTL II.

Liebe gegen Bürokratie - auch ein Lehrfilm für viele Jugendämter und Familiengerichte in Deutschland, die allzu oft von Kindeswohl reden, aber Kindesunwohl anrichten. So berichtet ein Vater aus Lüneburg, dass er sich inzwischen mit mehr als zwei Dutzend Betroffenen trifft, die ähnlich verzweifelt sind wie er.

Nach diesem Anruf ist auch das Jugendamt dieser Stadt ins Rennen um den Preis „Am fleißigsten für das Kindesunwohl“ geschickt worden. Das war am 15. März. In dieser kurzen Zeit sammelte das Lüneburger Jugendamt bereits 13 Stimmen und schob sich hinter Mönchengladbach (31 Stimmen) auf Platz 2. Grund zu Stolz ist das nicht.

Ausgedacht habe ich mir diesen Preis nach über einem Jahr Beschäftigung mit der Arbeit von Jugendämtern, Familiengerichten und Gutachtern. Verliehen werden soll er jedes Jahr im Herbst. Gesucht wird noch eine Künstlerin oder ein Künstler zur Gestaltung einer Negativ-Trophäe. Ein Liedermacher ist bereits dabei.

„Ich bin Sam“ nützt in Deutschland vielen Eltern, allein erziehenden Müttern und Vätern (noch) nichts. So manche Behörde verschanzt sich hinter einmal getroffenen Entscheidungen und zieht bei Gegenwehr die Daumenschrauben an. Entscheiden höhere Instanzen anders, schalten einige Jugendämter erst einmal auf stur und schränken die Besuchsrechte ein. Motto: „Sind die Eltern, sind Vater oder Mutter dem Kind erst einmal fremd geworden, ist die Bahn frei“. Eine Spiel auf Zeit. Beschämend. Eigentlich…

Mittwoch, 18. März 2009

Fälle

18. März 2009
Gießen: Linke und Parteilose werfen Berliner Behörden "verbrecherisches Verhalten" vor

24. Oktober 2006: Dan W. wird morgens um sechs Uhr aus dem Schlaf gerissen und aus der Wohnung seiner Mutter geholt. Ein gutes halbes Jahr später bescheinigt eine Gutachterin der Mutter schwere psychische Krankheiten. Die wehrt sich dagegen mit Gegengutachten. Sie werden nicht zur Kenntnis genommen.

So stellen es die parteilose Landratskandidatin im Kreis Gießen, Andrea Jacob, der parteilose Stadtverordnete Professor Dr. Aris Christidis, der Vorstandsvorsitzende der Linken, Michael Feuster, das Magistrats-Mitglied der Linken, Kenny Pukownick, und das Vorstandsmitglied der Linken, Alexander Richter, in einem öffentlichen Aufruf dar. Scharf kritisiert wird von diesen Amts- und Mandatsinhabern aus Gießen und aus dem Kreis Gießen die Bezirksstädträtin Manuela Schmidt (Die Linke) aus Berlin-Hellersdorf. Dem dortigen Jugendamt werfen die Verfasser „menschenrechtswidriges Vorgehen“ vor.

Weitere Vorwürfe sind: Amtsmissbrauch, Verstoß gegen die Beratungspflicht und Körperverletzung. Gefordert werden Kontrollorgane für das Jugendamt. An der Kompetenz der Gutachterin müsse gezweifelt werden. Die Diagnose sei derart schwerwiegend, dass sie nur möglich sei, wenn „Anhaltspunkte dieser Störung bereits im Jugendalter dokumentiert“ worden sind. Das sei bei der Mutter von Dan W. nicht der Fall.

Die „Scheindiagnose“ der Gutachterin wirke „wahnwitzig“, denn: „Diese Mutter hat ihre erzieherische Kompetenz im Zusammenhang mit der Erziehung ihrer beiden älteren Töchter unter Beweis gestellt.“

Trotzdem sei dies geschehen: „Entgegen jeder Rechtssprechung, haben es bis heute alle Gerichtsinstanzen versäumt, ein weiteres Gutachten in Auftrag zu geben.“ Drei Gegengutachten habe man bis heute ignoriert. Angemerkt wird dazu in dem öffentlichen Aufruf: „Vom Verdacht einer unsäglichen Verflechtung zwischen Jugendamt, Gutachterin und Familiengericht kann man sich im vorliegenden Fall nur sehr schwer frei machen.“

Die Mitverfasserin Andrea Jacob habe den Fall studiert und sei „über dieses verbrecherische Vorgehen entsetzt“. Abschließend heißt es: „Wir fordern hiermit die Behörden umgehend zum Handeln auf. Das Kind Dan muss sofort in seine Familie zurück gebracht werden, damit das Leiden ein Ende hat. Die Gesetzgeber in Berlin werden aufgefordert, das SGB VIII zu überdenken und für die Jugendämter eine Fachaufsicht zu installieren.“

14. März 2009
Die Achse des Lösens: Zu Gast im ZDF bei Maybrit Illner

Nun schreddern die Medien einige Nachrichten aus Winnenden und der Innenminister von Baden-Württemberg hätte wohl besser Einiges nicht gesagt, denn: Über einen Anwalt lassen die Eltern von Tim K. inzwischen bestreiten, dass ihr Junge jemals in psychiatrischer Behandlung gewesen ist, der angeblich von dem 17-jährigen Amokläufer verfasste Beitrag in einem Chatroom ist längst keine unumstößliche Tatsache mehr. „Ermittlungspannen“ nennen die Medien so etwas. Auf diesen Vorwurf reagiert die Polizei mit einer Nachrichtensperre. Über die aktuellen Ermittlungen soll erst einmal nichts mehr verraten werden.

Das ist schlecht für Talkmaster und so genannte Experten, die sich nach solchen Ereignissen zu Runden versammeln, zu denen einem schnell dieser Satz von Oscar Wilde einfällt: „Es ist viel klüger, Unsinn zu reden, als sich Unsinn anzuhören.“ Die Bundesfamilienministerin verzichtet darauf neuerdings. Aber: Sie zuckt auch nicht mehr zusammen.

Donnerstags schon einmal Maybrit Illner gesehen? Genau: Das ist die ZDF-Dame, die sich nach einer vermeintlich klugen Frage immer ein wenig vorbeugt, weil sie mit dem Zweiten besser sieht. Wie vorgestern. Ursula von der Leyen war ebenso da wie eine Schülerin. Die Achse des Lösens hatte sich gerade die analytischen Köpfe richtig heiß geredet, als die 18-Jährige einen Wunsch äußerte. Der lautete: In jeder Klasse nicht mehr als 25 Schülerinnen und Schüler!

Reagiert hat darauf niemand aus dieser Talk-Runde. Dabei hätten sie von ihren Stühlen fallen müssen. Rückblende: In den 1960er- und 1970er-Jahren steht das Bildungsthema ganz oben auf der Tagesordnung. Bundeskanzler Willy Brandt prägt das Motto „Die Schule der Nation ist die Schule.“ Also nicht die Bundeswehr. Ziel der Schulpolitik wird: Klassen mit 18 Schülerinnen und Schülern. Sonst sei effektives Lernen nicht möglich.

Und heute? Gibt es Kinder, die mit mehr als 30 Gleichaltrigen in einem Klassenzimmer sitzen und dem Unterricht nicht folgen können, weil es immer jemanden gibt, der Späße macht. Lehrerinnen und Lehrer stehen hilflos an der Tafel. Kein Wunder bei so großen Klassen. Die Bundesfamilienministerin scheint das aber nicht einmal zur Kenntnis zu nehmen, wenn sie in einer Talkshow mit diesem Bildungs-Skandal konfrontiert wird. Genau: Bildung ist ja auch Ländersache.

13. März 2009
Die Achse des Lösens (II): Immer mehr Trittbrettfahrer

Christian Pfeiffer hin, Psychologen und Soziologen her, vertreten wird auch diese These: Amokläufer kommen aus bürgerlichen Kreisen, Arme laufen nicht Amok. Dann dürfte das Rezept gegen solche schrecklichen Taten einfach sein…

Die Achse des Lösens treibt also auch nach Winnenden allerlei Unfug. Mehr als Unfug ist allerdings, was zurzeit so genannte Trittbrettfahrer tun. In Ilsfeld im Landkreis Heilbronn ist heute nach einer Amokdrohung im Internet eine Realschule abgeriegelt worden, in Schneverdingen (Landkreis Soltau-Fallingbostel) wurde ein 21-Jähriger gefasst, der Internetbeiträge wie „Ich habe eine Waffe und werde alle töten“ verfasst hatte.

Derartige Ankündigungen hat es auch schon vor dem Amoklauf von Tim K. gegeben, dessen Familienname inzwischen auf Euronews verraten wurde.

Er ist 18 Jahre alt und wohnt in Friesland, er hat die Berufsbildende Schule (BBS) in Jever besucht, im Freundeskreis machte er sich im November 2008 wichtig: „Am Mittwoch kommt es an meiner ehemaligen Schule zu einem Blutbad.“ Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, bei der Polizei klingelte immer häufiger das Telefon. Einige Anruferinnen und Anrufer beriefen sich auf den 18-Jährigen. Er wurde ins Revier gebracht und war plötzlich ganz kleinlaut. „Alles nur ein Scherz. Ich wollte mich wichtig machen“, gab er zu Protokoll.

Von Jever bis Wilhelmshaven sind es nur 14 Kilometer. Dort ermittelte die Polizei einige Wochen zuvor fieberhaft, als die Leute tuschelten: „Montag kommt es zu einer Katastrophe an einer Schule in der Friedenstraße.“ Stichhaltiges jedoch kam bei den Ermittlungen nicht heraus. Alle beriefen sich auf Hörensagen, deswegen wurde der Unterricht nicht abgeblasen. Die Polizei bezog Beobachtungsposten und hat bis heute nicht herausgefunden, wer das Gerücht von einem Amoklauf in die Welt setzte.

Auch an einer Berufsschule in Pforzheim gab es Amok-Alarm. 400 Schüler und Lehrer wurden evakuiert, gefunden wurde nichts. Ähnliches geschah in Erfurt, wo im April 2002 ein ehemaliger Schüler tatsächlich ein Massaker angerichtet hat.

Einen Tag später klingelte im Sekretariat eines Schulzentrums in Althengstett das Telefon. Es war kurz vor neun, als eine Frauenstimme warnte: „Sie müssen sofort räumen.“ 1 000 Schülerinnen und Schüler wurden daraufhin in Sicherheit gebracht. Wieder hatte sich jemand einen üblen Scherz erlaubt.

Werden die Urheber solcher Gerüchte erwischt, müssen sie mit Geld- und Gefängnisstrafen rechnen. Das ist vor gut zwei Jahren in Baden-Württemberg gelungen. Die Nachahmungstäter waren zwischen 14 und 21 Jahre alt. Ein 19-Jähriger bekam am 7. Dezember 2006 vom Amtsgericht in Rastatt vier Wochen Dauerarrest aufgebrummt, am 8. Dezember 2006 verurteilte das Amtsgericht von Singen einen 15-Jährigen zu einer Woche Dauerarrest, außerdem wurde er seinen Computer und Software los, in Künzelsau musste ein Jugendlicher am 12. Dezember 2006 für vier Wochen hinter schwedische Gardinen, hinzu kamen 80 Stunden gemeinnützige Arbeit.

Damals sagte Justizminister Goll: „Wer also keine Lust hat, wegen drei Minuten öffentlicher Aufmerksamkeit sein halbes Leben lang Schulden abzustottern, dem kann ich nur raten, schleunigst vom Trittbrett abzuspringen.“ Das gilt nach Winnenden wieder.

12. März 2009
Nach dem Amoklauf von Winnenden wieder da: Die Achse des Lösens

Nun ist die Achse wieder am Lösen: Kriminologen, Soziologen und Psychologen sezieren den Amoklauf von Winnenden. Mittendrin statt nur dabei ist Christian Pfeiffer, der vor gut acht Jahren im „Fall Joseph“ eine derart unrühmliche Rolle gespielt hat, dass er die Leitung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen hätte in andere Hände legen müssen.

Man erinnert sich: Im Freibad zu Sebnitz stirbt ein Achtjähriger. Die Mutter behauptet: Der Junge ist von Rechtsradikalen „hingerichtet“ worden. Christian Pfeiffer erstellt ein Gutachten, bescheinigt der Frau Glaubwürdigkeit. Die Presse stürzt sich auf den Fall, erfindet 200 Leute, die bei einem Mord zuschauen und hört sogar die Füße von Joseph auf dem Beckenboden. Doch der Junge wehrt sich vergeblich. Wie eine Kleinstadt lange gegen diese Verleumdungskampagne. Das Ende von der Geschichte: Der kleine Joseph ist im Freibad verunglückt. Akte zu.

Auch nach dem Amoklauf von Winnenden wird von der Achse des Lösens wieder eine ganz einfache Formel an die gesellschaftliche Tafel geschrieben. Je mehr Medienkonsum plus Gewaltspiele desto größer die Gefahr, dass jemand ausflippt. Wenn dann noch die Großeltern erzählen, dass sie früher blutrünstige Märchen geradezu verschlungen haben, muss man sich über die Machtergreifung Hitlers nicht mehr wundern?

Ich erinnere mich noch gut an meine Studienzeit in Mainz. In der ersten Publizistik-Vorlesung hat uns die Professorin Elisabeth Noelle-Neumann mit folgender These vertraut gemacht: Junge Leute, die Sendungen mit Gewaltszenen sehen, schlagen früher oder später zu. Doch dann stellte sich heraus: Die Wissenschaftler hatten Fehler bei der Versuchsanordnung gemacht. Die waren so groß, dass andere Experten bei einem zweiten Test zu dem Ergebnis kamen: Junge Leute, die Sendungen mit Gewaltszenen sehen, leben ihre Wut in ihrer Fantasie aus und sind deshalb im Alltag ganz friedlich. Doch auch diese Annahme löste sich in der dritten Vorlesung in Luft auf. Denn ein weiteres Wissenschaftler-Team war zu der Erkenntnis gelangt, dass man niemandes Verhalten auf sein Medienverhalten allein zurückführen kann.

Nach dem Amoklauf in Winnenden sickert nach und nach durch, dass der Amokläufer Tim K. wie der Amokläufer aus Emsdetten im Internet seine Tat angekündigt haben könnte. Wenn das wieder so ist, dann steht doch gleich die Frage im Internet-Raum: Warum finden Experten, die sich fast schon Tag und Nacht mit dem Thema Gewalt beschäftigen, solche Ankündigungen nicht? Sind die dann immer gerade in einer Talkshow? Diese Frage klingt hart, auch nicht fair. Womit wir bei einer Sendung mit diesem Titel wären.

11. März 2009
Eilige Bundesfamilienministerin nach Amoklauf

Neun Schüler, drei Lehrerinnen, drei Passanten erschossen: Der Amoklauf von Winnenden beherrscht die Schlagzeilen. Polizei und Redakteure sind in diesen Stunden auf Motivsuche, für blutige Fotos werden sicherlich große Summen gezahlt. Auf den Seiten der Kleinstadt werden Trauergottesdienste angekündigt, auch eine Mitteilung an die Realschülerinnen und Realschüler gibt es: Der Unterricht fällt am Donnerstag und Freitag aus, die Kinder werden ab 7 Uhr in der ehemaligen Stadthalle betreut, bekommen auch ein Mittagessen.

Der 17-jährige Amokläufer Tim K. kommt aus einem guten Elternhaus, heißt es, der Vater ist Mitglied eines Schützenvereins. Und hat seine Waffen nicht so weggeschlossen, dass sein Junge nicht an sie herankam? Diese Frage wird vielen auf der Zunge brennen, im Schützenwesen kommt es wohl zu neuen Diskussionen über die Einhaltung vereinsinterner Sicherheitsbestimmungen.

Die Albertville-Realschule hat ihr Internet-Portal bereits während des Amoklaufes geschlossen und bittet dafür um Verständnis. Das wird sicherlich jeder haben. Denn nicht nur diese Schule und Winnenden stehen unter Schock, eine Republik ist fassungslos.

Doch das Entsetzliche birgt auch Erstaunliches - von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Von der hat es bereits eine öffentliche Stellungnahme gegeben, als in den Medien noch eine Meldung die andere jagte. Da plädierte die 50-Jährige bereits für mehr „Prävention“. Wie die aussehen soll? Dazu fiel Ursula von der Leyen noch nichts ein. Noch nichts? Der Amoklauf von Winnenden ist doch nicht der Erste!

Wie tief hat die Politik denn nach den Amokläufen 2002 in Erfurt und 2006 in Emsdetten geschürft? Außerdem: Kann man überhaupt ein Vorwarnsystem einrichten, das solche Bluttaten verhindert? Sicherlich nicht so perfekt, dass Amokläufe ausgeschlossen werden können. Aber: Das Beispiel Emsdetten zeigt, dass Warnsignale von vielen einfach überhört werden. Ob es die auch in Winnenden gegeben hat, wird sich zeigen. Eine Bundesfamilienministerin, die so schnell zu den Mikrophonen eilt wie Ursula von der Leyen braucht man dazu nicht.

14. Januar 2009
Immer wieder einmal in negativen Schlagzeilen

Schloss Dilborn

8. Januar 2009
Was ist an diesen Schulen los?

Unsere Kinder werden an der Gemeinschaftsgrundschule VII in Ratheim gemobbt, schlagen vier Mütter in den „Aachener Nachrichten“ Alarm. Bei der Staatsanwaltschaft in Mönchengladbach haben sie Strafantrag gegen eine Lehrkraft gestellt. Die Vorwürfe lauten „massive Beschimpfung und Beleidigung von Grundschülern“ und „Verstoß gegen die im Grundgesetz verbriefte Menschenwürde“. Sogar von „Morddrohung gegen Grundschüler“, „Drohung gegen Eltern“, von Züchtigungen und Misshandlungen ist die Rede. Die Lehrkraft soll Schülerinnen und Schüler als „kleines Arschloch“, „fette Kuh“ und als „psychisch krank“ bezeichnet haben.

Inzwischen hat sich der Schulrat eingeschaltet, ansonsten hält er sich so bedeckt wie der Rektor der Grundschule, die Lehrkraft wird so zitiert: „Ohne meinen Anwalt sage ich gar nichts.“ Der Anwalt gibt sich „fassungslos“ und will eine Einstweilige Verfügung gegen die vier Mütter erwirken.

Auch in Groß-Gerau ist die Schulwelt nicht einmal mehr morgens um 7 in Ordnung: Auch dort berichten Mütter von Mobbing gegen ihre Kinder. Tatort: die Schillerschule. Ein Zehnjähriger erzählt, er sei in der Sporthalle eingesperrt worden, auf dem Schulhof komme es zu Tätlichkeiten, während die Lehrer wegschauen. Die Mutter eines Mädchens fühlt sich ebenfalls allein gelassen - und noch schlimmer: „Das Schulamt verdreht Sachverhalte.“

Dazu befragen kann man, wen man will: alle schweigen. Im Netz allerdings wird dieses Schweigen gebrochen. Inzwischen gibt es unzählige Seiten über Mobbing. Die von Schülerinnen und Schülern eingerichteten sind die am häufigsten besuchten. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

8. Januar 2009
Zweite mail an Stadt Groß-Gerau

Sehr geehrter Herr Lauterbach, in einer Weiterleitung an den Kreis Groß-Gerau und dort an das Schulverwaltungsamt kann ich nur wenig Sinn entdecken. Diese Behörde antwortet mir gar nicht, Eltern bekommen seltsame Briefe mit merkwürdigen Ankündigungen. Ich hätte schon gern eine Antwort Ihres Bürgermeisters.

Mit freundlichen Grüßen
Heinz-Peter Tjaden

8. Januar 2009
Antwort der Stadtverwaltung von Groß-Gerau

Sehr geehrter Herr Tjaden,

die Schulverwaltung obliegt der Kreisverwaltung Groß-Gerau. Ich habe Ihre E-Mail dementsprechend an das Schulverwaltungsamt des Kreises Groß-Gerau weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen

Lauterbach
Zentrale Dienste
Stadtverwaltung Groß-Gerau

7. Januar 2009
Mail an Bürgermeister von Groß-Gerau

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Sauer,

"die Sportlehrerin hat mich sogar ungefähr 30 Minuten allein in der Turnhalle eingesperrt und ist weggegangen. Ich habe gerufen und an die Scheiben gehämmert. Alle Ausgänge waren zugestellt. Ich musste warten, bis die Lehrerin die Tür wieder aufgeschlossen hat. Seitdem hatte ich immer Angst, zum Sport zu gehen.

Dann haben mich die Kinder in der Pause unten reingetreten und gehauen. Die Lehrer haben nur geguckt und nichts gemacht. Meine Mutter musste mit mir oft zum Kinderarzt. Ich habe dann morgens immer gebrochen, weil ich Angst hatte, in die Schule zu gehen. Bin aber immer gegangen. Das, was die mit mir gemacht haben, ist Mobbing, sagen meine Eltern."

Das hat mir kürzlich ein Zehnjähriger über die Schiller-Schule in Groß-Gerau berichtet. Nachfragen beim zuständigen Schulamt und bei der Schule blieben ohne Antwort.

Nun ist mir eine mail zugespielt worden, die eine Mutter am 20. April 2007 verschickt hat. Darin beklagt sie sich darüber, dass ihre Tochter von Mitschülern schikaniert werde, die Rektorin der Schiller-Schule aber nichts dagegen unternehme.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Licht in die Angelegenheit bringen würden und veröffentliche meine Nachricht an Sie unter http://kinderunwohl.blogspot.com

5. März 2009
Weitere mail an den Bürgermeister

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Sauer,

Sie haben mir am 18. Januar 2009 versprochen, dass Sie bei Ihrem nächsten Treffen mit dem Kreisbeigeordneten Will (zuständig für Schule) das Thema „Adrian darf keine (Regel-)Schule besuchen“ anschneiden werden. Gestern teilte mir die Mutter des Jungen auf Nachfrage mit, dass sich bislang weder Herr Will noch Sie bei ihr gemeldet haben. Woran liegt es?

Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar.