Donnerstag, 19. November 2009

Totes Kind im Kühlschrank

19. November 2009
Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch: Ein Mann liegt daneben

„Als die Polizisten kurz nach sieben Uhr morgens die Wohnungstür aufbrachen, zeigte der Vater bloß zum Kühlschrank. Dort drinnen lag Kevin. Die Leiche des zweieinhalbjährigen Kindes war kaum 90 Zentimeter groß und erbarmungswürdig zugerichtet: Kevins linker Oberschenkel war gebrochen, ebenso das rechte Schienbein, auch ein Arm. Dazu hatte der blonde Junge schwere Kopfverletzungen, an denen er möglicherweise gestorben ist.“


Berichtet der „Spiegel“ am 16. Oktober 2006. Deutschland ist entsetzt, Jugendämter geraten in Panik. Gelesen werden solche Meldungen auch in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch, Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske baut sie in seine Vorträge ein.

Doch nicht nur das. Der konkrete Fall: Eine Mutter will allein mit ihrem Kind sein, wenn sie in Lüneburg zu Besuch ist. Ein Gutachter äußert keine Bedenken, auch das Jugendamt hat nichts dagegen, das Familiengericht ebenfalls nicht. Stachowske, der bei solchen Gelegenheiten zu Aussagen neigt, die mit der Sache wenig oder gar nichts zu tun haben, ergeht sich jedoch in dunklen Andeutungen und behauptet, die Mutter stelle eine Gefahr für ihr Kind dar.

Außerdem habe diese Mutter nicht nachgewiesen, dass sie inzwischen drogenfrei ist. Tauche sie dennoch in der Einrichtung auf, werde erst einmal eine Urinprobe veranlasst, um die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch vor der „Drogenszene“ zu schützen.

Solche Schreiben unterzeichnet Stachowske einmal als „Psychologischer Psychotherapeut“ oder als „Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut“, dann wieder lediglich als „Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch“. Experten kommen stets zu dem Ergebnis: Der Mann liegt daneben.

Ende 2007 ist das Kind seit fast einem halben Jahr in der Einrichtung, das Familiengericht stellt fest: „Konkrete Therapien (mit dem Kind, der Verf.) gibt es offenbar nicht, was die gestrige Anhörung ergeben hat.“ Mittlerweile schütteln viele mit dem Kopf, ein Gutachter telefoniert mit Stachowske und teilt der Richterin mit, dass sein Gesprächspartner Bedenken nicht erhärten könne.

Drei Monate später wird dieses Kind in einer anderen Einrichtung sein, die Leiterin schreiben, dass die Kleine die Gruppe mitreißt, aufgeweckt sei sie und fröhlich. Das Jugendamt wird knapp zwei Jahre später Betroffene bitten: „Informieren Sie alle, die mit Drogentherapie zu tun haben, über die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch.“

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