Freitag, 12. Oktober 2018

Werbefilm

Mehr schafft auch der liebe Gott nicht.
Foto: ZDF
Für Jugendämter - nicht nur in Bayern

So mancher Spielfilm beginnt oben rechts mit dem Hinweis "Produktplatzierung". Darauf hat das ZDF gestern Abend bei "Mutter für drei Tage" verzichtet - auch in dieser Programmankündigung:

Auf den Stufen zu ihrer Hebammenpraxis findet Lena Lorenz einen Präsentkorb. Doch statt kulinarischer Leckereien liegt darin ein Neugeborenes - keine zwölf Stunden alt.

Erst einmal möchte ich mich beim ZDF dafür bedanken, dass dieser Film keine drei Tage gedauert hat. Glücklicherweise reichten dieser Hebamme 90 Minuten, um alle Hürden aus dem Weg zu räumen, weil es gar keine Hürden gab. 

Die 16-Jährige, die ihren Säugling in einen Präsentkorb gelegt hatte, sah unverzüglich ihren Fehler ein und kümmerte sich weiter vorzüglich um ihre Geschwister, ihre tablettensüchtige Mutter zögerte nicht lange, bis sie sich zu einer Entziehungskur überreden ließ und das mit Einwilligung aller eingeschaltete Jugendamt las der Hebamme jeden Wunsch von den Augen ab: "Das kriegen wir hin."

Bevor die Sonne über Bayern unterging, hatte der Säugling der 16-Jährigen eine Pflegefamilie, die junge Mutter durfte jederzeit ihr Kind sehen, die tablettensüchtige Mutter bekam Hilfe im Haushalt.




Dienstag, 2. Oktober 2018

Weinberg und Jugendämter



Kann er wirklich aufräumen?
Kein Kind zu früh und keines zu spät!

Eine Inobhutnahme ist die allerletzte und extremste Maßnahme zum Schutz des Kindes. Zu oft wird so in eine Familie eingegriffen, der vielleicht auf andere Weise geholfen werden könnte. Angehörige, die ihr Kind zu Unrecht weggeben müssen, sind wütend, frustriert und verlieren den Glauben an den Rechtsstaat. Das lese ich immer wieder in Briefen und auch die Kommentare zu diesem Post werden das widerspiegeln. Ich verstehe diese Wut. Gleichzeitig muss der Schutz vor Gewalt, Verwahrlosung und Missbrauch gewährleistet sein. Dieser Artikel erzählt von einem Schicksal, das Mutter und Kind hätte erspart werden sollen. Schuldige gibt es auf vielen Seiten. Ich lasse nicht locker, bis ich sicher sein kann, dass es gerecht zugeht und alle Kinder sicher aufwachsen.

Schreibt Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, am 28. September 2018 auf seinen Facebook-Seiten über einen Fall, den ich schon lange kenne. Mit seiner Vermutung, dass er viele Kommentare bekommen wird, die widerspiegeln, was im Kinder- und Jugendhilfesystem schief läuft, behielt er recht.