Montag, 27. September 2010

Frühwarnsystem

27. September 2010
1,7 Millionen Euro für Frühwarnsystem

Hannover/Lüneburg. Die Systeme der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Gesundheitswesen zu verbinden - das ist Ziel des Niedersächsischen Modellprojektes "Koordinierungszentren Kinderschutz - Kommunale Netzwerke Früher Hilfen". Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan: „Wir wollen beim Kinderschutz tragfähige und verlässliche Brücken bauen. Anzeichen von mangelnder Versorgung oder andere Missstände sollen frühzeitiger wahrgenommen werden. Unsere Koordinierungszentren sollen helfen, zum Wohle der Kinder angemessener zu reagieren. In gravierenden Fällen können diese Maßnahmen Kinderleben retten."


Den Koordinierungszentren Kinderschutz sei es in Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Oldenburg gelungen, kommunale Netzwerke zu entwickeln, die zur Verbesserung des Schutzes von Kindern praxisorientiert und effektiv zusammenarbeiteten.

Auf der Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme haben die Modellstandorte bei Projektstart mit den im Kinderschutz relevanten Akteuren - dazu zählen die Kinder- und Jugendhilfe, Beratungsstellen, Kinderschutz-Zentren, Gesundheitsämter, Hebammen, Kinderkliniken, Kinderärztinnen und Kinderärzte, Gerichte und Polizei - konkrete und verlässliche Handlungsleitfäden festgelegt und Kooperationsvereinbarungen zum Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Misshandlungen abgeschlossen.

Das Land stellt für das Modellvorhaben bis Ende 2011insgesamt rund 1,7 Mio. Euro zur Verfügung. In den nächsten Monaten steht die Erweiterung der Netzwerke mit weiteren Partnern wie beispielsweise den Familienservicebüros und Grundschulen an.

Als besonders positiv bewertete Ministerin Aygül Özkan das große Interesse an den Koordinierungszentren. Es sei gelungen, den Ansatz des Modellprojekts zu multiplizieren. 19 weitere Jugendämter haben ein Angebot des Sozialministeriums für eine externe Beratung beim Auf- bzw. Ausbau eigener Netzwerke angenommen. „Die Strahlkraft unseres Modellprojektes reicht in weite Teile Niedersachsens", hob Özkan hervor.

Sonntag, 26. September 2010

Hartz-IV-Kinder

26. September 2010
Eine Ministerin - kinderreich und so sozial

Sie hat sieben: Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Kinder. Sie hat zwei: Bundessozialministerin Ursula von der Leyen. Augen. Die sind nach ihren Angaben groß geworden. Als ihr so genannte Experten verklickerten, dass Hartz-IV-Kinder eigentlich zu viel Geld bekommen.

Und: Hat sie sofort an Kürzungen gedacht? Hat sie nicht! Familien sollen weiter Vertrauensschutz genießen, sagt sie nach der heutigen Kabinettsentscheidung. Außerdem schnürt sie für die armen Kleinen ein Bildungspaket. Und Papi bekommt fünf Euro mehr im Monat.

Damit endet die Kinderarmut. Warmes Essen gibt es außerhalb. Für die Ministerin sicherlich auch des öfteren. Schon stehen Hartz-IV-Kinder und Ursula von der Leyen auf einer Stufe, begegnen sich fortan in Augenhöhe.

Wenn diese Ministerin weiter so sozial bleibt, leiht sie eines Tages so manchem Hartz-IV-Papi auch noch ihren Dienstwagen. Oder schnappt Hartz-IV-Kinder und bummelt mit ihnen durch einen Freizeitpark.

Möglich ist alles. Schließlich hat sie selbst sieben. Kinder. Und zwei. Augen. Denen sie manchmal nicht trauen kann. Denn eigentlich sind Hartz-IV-Kinder reich. Hat nur bislang niemand gewusst. Jetzt aber!

Donnerstag, 23. September 2010

Freitag, 3. September 2010

Bamberger Erklärung

3. September 2010
Nun fast drei Jahre alt

“Deutsche Jugendämter wenden brutale Methoden an.” Dieser Vorwurf von Marcin Libicki, Vorsitzender des Petitionsausschusses des Europäischen Parlaments, stammt aus dem Juni 2007 und ist in der deutschen Medienwelt noch nicht so recht angekommen.

“Im Sinne der betroffenen Kinder muss rasch Abhilfe geschaffen werden”, hat Annelise Oeschger, Präsidentin der Konferenz der Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) des Europarates, im Oktober 2007 öffentlichen Druck gemacht, der im Bundesfamilienministerium aber noch nicht zu Aktionen geführt hat, die öffentlich bekannt geworden sind. Vor Übergabe der am 21. Oktober 2007 verabschiedeten “Bamberger Erklärung” an Marcin Libicki gestand sie: “Wir haben in Westeuropa viel zu lange weggesehen, wenn es um Menschenrechtsverletzungen in unseren eigenen Ländern geht.”

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Noch ein Bericht