Montag, 27. Juni 2011

Akte Jugendamt

27. Juni 2011
Verein Gleichmass plant ein weiteres Buch

Die einen so: Wenn wir Kinder von ihren Eltern trennen müssen, dann ist jeder Tag der Trennung eine Niederlage (Jugendamt in Wilhelmshaven). Die anderen so: Wenn wir Kinder von ihren Eltern trennen müssen, dann ist die Rückkehr der Kinder in die Familie eine Niederlage (Jugendamt in Münster).

Der Verein "Gleichmass" aus Gera plant ein weiteres Buch. Arbeitstitel: "Akte Jugendamt". Zu Wort kommen sollen Experten und Betroffene. Deswegen reist Tristan Rosenkranz aus Rostock derzeit durch das Bundesgebiet. Heute hat er Station in Wilhelmshaven gemacht.

Bei unserem Gespräch staunte er ein wenig über das Jugendhilfe-System an der Jade: "Warum machen das andere nicht auch so?" Denn hier zu Stadt gibt es ein Netz für die  Unterstützung so genannter "Problemfamilien", das vom Jugendamt immer enger geknüpft wird.

Anderswo arbeitet man nach meiner Erfahrung weitmaschig gegen Familien, gegen Mütter, Väter und Kinder. Kommentar von Tristan Rosenkranz: "Und in Hamburg hat man bei dem einen Jugendamt Glück gehabt, bei einem anderen nicht."

Kindeswohl als Glückssache? Und "Erziehungsfähigkeit" als nicht definierbares Wortungetüm, mit dem Jugendamtsmitarbeiterinnen und Jugendamtsmitarbeiter Familien zerfressen?

Erscheinen soll das Buch mit dem Arbeitstitel "Akte Jugendamt" Mitte nächsten Jahres. Autor Tristan Rosenkranz hat also noch genügend Zeit für Recherchen - und ist nach dem Gespräch mit mir an den Südstrand gefahren. Von dort meldete er sich bei Facebook: "Wilhelmshaven ist eine Geisterstadt, nur am Bahnhof ist es ein wenig lebendig."

Mehr über diesen Verein auf http://www.gleichmass-ev.de/

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