Sonntag, 10. Juli 2016

Schräger Fürst

Kursiert bei Facebook. 
Auch in Groß Pankow

Ich habe dafür als Kind in meinem Tagebuch den Begriff "schräger Fürst" erfunden. Wie alt die Meldung ist, die derzeit bei Facebook kursiert, weiß ich nicht. Der 62-Jährige kommt aber nicht gut weg, weil er entweder besser weg geschaut oder ebenfalls klug gehandelt hätte, wenn er mit einem roten und einem blauen Eimer zu den Kindern im Kirschbaum gegangen wäre und gesagt hätte: "Ihr füllt beide Eimer. Der rote ist meiner, den blauen dürft ihr mitnehmen." 

Dann wäre er ganz bequem an seine eigenen Kirschen gekommen, die Kinder hätten ihren Spaß gehabt. Aber was ist? Die Polizei feiert einen Ermittlungserfolg, auf den sie wahrscheinlich gern verzichtet hätte. Hoffe ich.

Der eingangs erwähnte "schräge Fürst" hat in meiner Kindheit schräg gegenüber gewohnt. Wenn unser Ball während unserer Spiele auf dem Hinterhof auf seinen Balkon flog, huschte er aus seiner Wohnung und schnappte sich den Ball, den er nicht wieder herausrückte. Danach stand er wieder hinter seiner Balkontür und wartete auf die nächste Beute, die irgendwann nur noch aus kaputten Bällen bestand, die wir mit Absicht auf seinen Balkon geschossen hatten.

Willy Brandt hat als Bundeskanzler gesagt, dass es eine traurige Welt sei, in der Kinder nicht einmal mehr Äpfel stehlen könnten, weil es in den großen Städten immer weniger Bäume gebe. Diese traurige Welt bleibt uns so lange erhalten, wie es solche 62-Jährigen gibt - und Obstbäume...? 

Heinz-Peter Tjaden 

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