25. November 2011
Offene mail an Günter Benning (Westfälische Nachrichten)
Sehr geehrter Herr Benning,
"´Wir haben den Eindruck, dass es sich hier um ein wiederkehrendes und strukturelles Problem handelt, dem niemand wirklich zu Leibe rücken möchte. Man steckt lieber den Kopf in den Sand. Das finden wir unmöglich und schockierend´, sagt Philippe Boulland, Leiter einer Arbeitsgruppe im Petitionsausschuss, die sich mit dem Thema Jugendämter befasst, und Abgeordneter der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP)."
Steht auf den Internetseiten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", denn gestern hat in Berlin ein Treffen mit Vertretern des Bundesjustizministeriums und des Bundesfamilienministeriums stattgefunden. Petitionsausschuss-Mitglieder des Europäischen Parlamentes brachten 120 Petitionen von Eltern aus Deutschland mit, die laut Philippe Boulland den Schluss nahelegen, dass deutsche Jugendämter gegen mehrere Konventionen verstoßen, in denen Menschen- und Kinderrechte festgeschrieben worden sind. Der deutsche Staat verweigere Eltern gerechte Prozesse.
In den "Westfälischen Nachrichten" haben Sie am 8. Januar 2011 über einen Fall aus Münster berichtet. Überschrift: "Kampf ums Kind im Internet". Mich haben Sie seinerzeit als "selbsternannten Kinderrechts-Anwalt" bezeichnet. Ihre Ausführungen ließen Sie ausklingen mit "In der eigenen Familie hält man den blogger für ´etwas verwirrt´."
Darauf reagierte ich mit einem Strafantrag gegen Sie wegen übler Nachrede. Sie erklärten laut Angaben der Staatsanwaltschaft von Münster: "Der Beschuldigte hat sich dahingehend eingelassen, er habe die von ihm getätigten Äußerungen gründlich recherchiert. Die persönlichen Bemerkungen über Sie hätten dazu gedient, dem Leser deutlich zu machen, inwieweit Sie als Person glaubwürdig bzw. unglaubwürdig sind."
Da waren diese "persönlichen Bemerkungen" auf den WN-Internetseiten schon nicht mehr vorhanden. Denn ich hatte herausgefunden, dass Sie mit keinem einzigen Mitglied meiner Familie gesprochen hatten.
Und nun taucht dieser Philippe Boulland in Berlin auf und macht deutschen Jugendämtern, also auch dem Jugendamt von Münster, ähnliche Vorwürfe wie ich. Gehen Sie jetzt davon aus, dass dieser Europapolitiker von seiner Familie - die Sie ebenso wenig kennen wie meine - ebenfalls für "etwas verwirrt" gehalten wird?
Ob sich unter den 120 Petitionen auch Petitionen von Eltern aus Münster befunden haben, entzieht sich noch meiner Kenntnis. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, denn auch in dem Fall, den ich im Internet geschildert habe, hat es bis heute vor dem Familiengericht in Münster kein faires Verfahren gegeben. Ein Attest vom 24. September 2009, das ein Kinderarzt ausgestellt hat, wurde bis heute von der Richterin nicht zur Kenntnis genommen. Darin hieß es, dass der Säugling, der dieser Mutter am gleichen Tag im Gerichtssaal weggenommen worden ist, normal entwickelt sei. Das Jugendamt von Münster jedoch hatte mehrere Gefahrenquellen für das Kind ausgemacht.
Betreut wurde dieser Fall damals noch von einer Jugendamtsmitarbeiterin, die anschließend von der Bildfläche verschwand. Als ich diese Dame vor einem Jahr sprechen wollte, teilte mir eine andere Jugendamtsmitarbeiterin am Telefon mit: "Ich darf Ihnen über meine Kollegin nichts verraten." Sie wäre aber eine wichtige Zeugin in diesem Sorgerechts-Fall gewesen.
Mittlerweile hat sich eine zweite Mutter aus Münster bei mir gemeldet. Auch sie berichtet über Ereignisse, die zur Einschätzung des Petitionsausschusses im Europaparlament passen. Wie in Fall 1 spielt das Sankt-Mauritz-Kinderheim eine Rolle, die mich nachdenklich stimmt.
Die Vorwürfe, die das Jugendamt von Münster Mutter 2 macht, scheint man bei Mutter 1 abgeschrieben zu haben: verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit, mangelndes Einfühlungsvermögen und ungenügende Kooperationsbereitschaft.
Stimmt Sie das auch nachdenklich?
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