Montag, 1. Februar 2010

Therapiekette Niedersachsen

9. November 2009
Offene mail

Sehr geehrter Herr Friedl, über das blog tg-wilschenbruch.blogspot.com bin ich auf Ihre Seiten gelangt. Bei Ihnen findet man eine Liste von Einrichtungen, die sich mit Drogentherapie beschäftigen. Dazu gehört in Ihrer Aufstellung auch die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch. Mit der befasse ich mich als Redakteur, seit mir am 28. Mai 2009 per Anwalt mit Klage gedroht worden ist.


Seit Freitag steht in besagtem tg-blog, dass man sich fortan mit Kritik abfinden werde. Die gebe es nun einmal im Internet. Allerdings ist bereits vieles geschehen: Der Leiter der Einrichtung stufte mein blog http://familiensteller.blogspot.com als "Dreckseiten" ein. Als ich den Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch deswegen um eine Stellungnahme bat, bekam ich keine Antwort. Auch das Jugendamt von Lüneburg hüllte sich nach einer Anfrage in Schweigen, obwohl mir eine Stellungnahme versprochen worden war. Kommentatoren, die Partei für die Einrichtung ergriffen, behaupteten, meine Seiten seien von "verurteilten Kinderpornografen" gesteuert bzw. müssten bestraft werden.

Im tg-blog werden Erfahrungsberichte von Drogenabhängigen bzw. ehemaligen Drogenabhängigen veröffentlicht, die sich zufrieden äußern. Wer die Hintergründe nicht kennt, schenkt sicherlich jedem Bericht Glauben. Wenn ich Ihnen nun aber verraten würde, dass einer der Berichte nicht nur aus einem handschriftlichen Brief zusammengestrickt worden ist, sondern auch ohne Wissen der Briefschreiberin veröffentlicht wurde, was würden Sie davon halten? Doch es kommt noch haarsträubender: Diese Frau hat die Einrichtung verlassen, weil sie es dort "nicht mehr aushielt".

Wenn Sie aber hier klicken http://tg-wilschenbruch.de/index.php?option=com_content&view=article&id=61:das-wichtigste-ist-dass-ich-drogenfrei-bin&catid=38:erfahrungsberichte&Itemid=77 , müssen Sie den Eindruck bekommen, diese Mutter sei mit ihrem Kind noch in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch! Wer macht denn so was?

Weder die Jugendhilfe Lüneburg noch die Therapeutische Gemeinschaft reagieren mit offenem Visier. Warum nicht? Bei allen blogbetreibern, die meine Artikel veröffentlicht haben, standen sie auf der Matte. So bekamen sie viele Berichte wieder weg. Angekündigt wurde eine "juristische Klärung". Darauf soll nun wohl aber verzichtet werden, wenn man die tg-Zeilen vom Freitag ausnahmsweise einmal ernst nehmen könnte.

Kurios am Rande: Der Leiter der Einrichtung glänzt auf vielen Seiten mit Lebensläufen, die allerdings erhebliche Unterschiede aufweisen. Deswegen beginnt eine Frau mit eigenen Recherchen und schon verschwinden auf den Institutsseiten des TG-Chefs zwei PP`s! Außerdem bekommt diese Frau eine private Einladung. Bei diesem Termin wollen der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg und der Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch offene Fragen klären. Wäre es nicht wesentlich einfacher gewesen, der Frau umgehend Fakten zu nennen, um Missverständnisse zu vermeiden?

Aus allen Wolken fallen inzwischen Behörden, wenn sie von Betroffenen erfahren, dass in der Einrichtung "Fehlverhalten" mit Strafgeldern belegt worden ist. Da es sich bei der Jugendhilfe Lüneburg um eine gGmbH handelt, sind solche Strafgelder wohl als unfreiwillige Spenden einzustufen.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Die Therapiekette Niedersachsen wäre dann die zweite Stelle, die auf meine vielen Anfragen reagiert!

2. Februar 2010
Therapiekette Niedersachsen teilt Auffassungen nicht

Mit Reaktionen auf Anfragen ist das manchmal so eine Sache. Die Therapiekette Niedersachsen braucht dafür fast drei Monate. Auf einem Briefbogen ohne Anschrift, Telefon- und Faxnummer lautet die Antwort: "Als Vorstandsvorsitzender der Therapiekette Niedersachsen bestätige ich den Eingang Ihrer Mail. Die von Ihnen in dieser Mail gemachten Aussagen der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch können wir nicht teilen. Johannes Harwardt".

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