Montag, 9. April 2018

In aller Freundschaft

Nur wenig erfunden.
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Auch diese Anfrage aus Leverkusen muss ich leider ablehnen

Immer wieder erreichen mich bei Facebook Freundschaftsanfragen. Bevor ich die annehme, schaue ich mir die Facebook-Seiten der Frauen und Männer an, die Kontakt mit mir wünschen. Dabei fallen viele Anfragen durch ein Sieb, dafür reichen Kommentare, in denen Jugendämter als "Verbrecheramt" bezeichnet werden. In Leverkusen soll es laut heutiger Freundschaftsanfrage solch ein "Verbrecheramt" geben. Doch nicht nur dort. Denn die Behauptung, dass am Rhein die "Kinderklauer" wohnen, zieht ähnliche Behauptungen über andere Jugendämter nach sich. Ich wate also schon durch Schmutz, bevor ich einen Kontakt zugelassen habe. 

Die Zahl meiner Facebook-Freunde liegt seit Jahren bei knapp 400. Meine Facebook-Freunde interessieren sich für viele Themen, die meisten Freunde kenne ich persönlich. Zu den schwierigsten Themen gehört die Kinder- und Jugendhilfe. Ich hätte nie gedacht, dass es auf diesem sozialen Feld so viele faule Früchte gibt. Immer wieder begegne ich Jugendämtern, deren Arroganz kaum noch zu übertreffen ist. Die interessieren sich gar nicht dafür, wenn jemand über einen Fall viel mehr weiß als die Behörde selbst. Die verbuddeln sich sogar dann noch hinter dem Datenschutz, wenn sie längst einsehen müssten, dass sie mit ihren Methoden nicht weiterkommen. Das Wohl der Kinder bleibt deswegen oft auf der Strecke.

Da muss einem gelingen, was nicht einfach ist. Sachlich bleiben, darauf hoffen, dass in ein Jugendamt manchmal auch Einsichtsfähigkeit einziehen kann. Mögen die Chancen noch so gering sein, die Hoffnung stirbt zuletzt. Stirbt sie doch, dann könnte es durchaus daran liegen, dass Jugendämter die Gesetze missachten und mit Einrichtungen zusammenarbeiten, die nur als zwielichtig bezeichnet werden können. 

Wie beispielsweise in Lüneburg geschehen. Dort sind Kostenträger um Riesenbeträge erleichtert worden. Dabei halfen fast alle Jugendämter Niedersachsens. Ausnahme: das Jugendamt von Wolfsburg, das 2008 sehr schnell begriff, was Sache war und den weiteren Aufenthalt eines Mädchens in Lüneburg verhinderte. Und es ergoss sich trotzdem auch fürderhin ein wundersamer Geldstrom in diese Einrichtung, die erst nach über 20 Jahren wieder geschlossen wurde. Der neue Eigentümer behauptete, das bisherige Konzept sei der Grund für die Schließung. Dabei hatte die Einrichtung nie ein Konzept...Wie das Jugendamt von Wolfsburg 2008 richtig feststellte. Aber Lügen gehört auch in der Kinder- und Jugendhilfe zum Geschäft.

Da das so ist, schaue ich mir jede Freundschaftsanfrage genau an. Über das Kinder- und Jugendhilfesystem muss nichts erfunden werden. Es ist marode. Dagegen helfen keine Kraftausdrücke. Manchmal probiere ich es mit Ironie. Bringt auch nur selten etwas. Viele Jugendämter verstehen Ironie gar nicht.

Karriere machen kann man immer noch 


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