20. Dezember 2011
Oldenburg verteidigt Kindesunwohl-Titel
Zum zweiten Mal hintereinander holt sich das Jugendamt von Oldenburg i. O. den von Heinz-Peter Tjaden, Schriftsteller und Redakteur aus Wilhelmshaven, ausgedachten Kindesunwohl-Preis. Noch nie ist die Beteiligung an dieser Umfrage so hoch gewesen wie 2011. 1016 Stimmen wurden abgegeben.
Tjaden beschäftigt sich seit 2008 mit der Arbeit deutscher Jugendämter. Auslöser ist ein Fax aus Mönchengladbach gewesen, in dem eine Familie erzählte, wie sie ihr Kind verloren hatte. Das Mädchen kam in ein Kinderheim und ist immer noch dort. Eine wichtige Rolle spielte ein dubioser Gutachter aus Duisburg, der auch in anderen Fällen eine unrühmliche Rolle spielte. So schloss er aus der Vorliebe eines Vaters für die Farbe schwarz, dass dieser wahrscheinlich Mitglied einer Satanssekte sei.
Auf dem Schreibtisch von Heinz-Peter Tjaden landeten Hilfepläne von Jugendämtern, die nicht einmal minimalen gesetzlichen Ansprüchen genügten. Immer wieder aus den Augen verloren wurde das Ziel, Familien zu unterstützen. Also dachte sich der Schriftsteller und Redakteur einen Preis für das Jugendamt aus, das sich am wenigsten um das Kindeswohl kümmert.
2009 holte sich Lüneburg den Pott, 2010 Oldenburg i. O., das seinen Titel mit 713 Stimmen verteidigte. In der Spitzengruppe hielt sich auch Münster mit 122 Stimmen. Platz 3 belegte zum ersten Mal Ratzeburg mit 57 Stimmen.
Bis heute hat sich kein Jugendamt für diese Auszeichnung bedankt. Die Urkunden wurden wahrscheinlich weggeschlossen oder gar in den Papierkorb geworfen.
Dennoch wird dieser Preis auch 2012 ausgelobt.
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