12. Mai 2009
Jugendämter-Familiengerichte-Gutachter: Bitte weglesen!
Als Redakteur, der sich mit der Arbeit von Jugendämtern und von Familiengerichten, mit Gutachtern und Kinderheimen beschäftigt, bekomme ich täglich unzählige Hinweise auf Zeitungsberichte, Urteile und Stellungnahmen von behördlicher Seite. Ich muss schon sagen. Ich habe Glück gehabt. Sonst wäre ich bestimmt meinen Eltern weggenommen worden. In einem Heim gelandet. Mit Gittern vor dem Fenster. Ausgangssperre bei Einbruch der Dunkelheit.
Spätestens an diesem Tag. Ein Mädchen hat Geburtstag. Lange blonde Haare. Wird 12. Feiert. Ich bin eingeladen. Vergessen beim Fußball. Die Feier hat bereits begonnen. Kein Geschenk. Wo bekomme ich jetzt ein Geschenk her? Die Sonne lacht über einem Blumenbeet. Dahinter das Rathaus.
Ein Junge hat immer ein Taschenmesser dabei. Die Klinge ist scharf. Bekommt die erste Blume zu spüren. Die zweite. Zwölf sollten es schon sein. Die Zeit dehnt sich. Doch. Niemand kommt vorbei. Dann habe ich den Strauß. Das Blumenbeet vor dem Rathaus macht einen etwas kahlen Eindruck. Weg hier. Ich beeile mich.
Ihre Augen strahlen. So schöne Blumen. Sind bestimmt teuer gewesen. Ich nicke. Meine Ohren werden ein wenig rötlich. Mehr geschieht nicht nach diesem Kuss.
Eine Jugendamtsmitarbeiterin hätte mir bestimmt Schlimmes bescheinigt. Und dem Mädchen vielleicht sogar „sexualisiertes Verhalten“. Ich muss schon sagen. Ich habe Glück gehabt. Sie auch. Ist heute Lehrerin. Habe ihr Jahre später erzählt, wo ich die Blumen zu ihrem 12. Geburtstag gepflückt habe. Wieder ein Kuss.
Früh übt sich, wer später weder beim Jugendamt arbeitet, Familienrichter oder Gutachter wird? Irgendwo müssen sie doch herkommen. Diese Leute, die aus solchen Streichen schlussfolgern: Das Sorgerecht der Eltern muss erst einmal gestrichen werden. Nur. Erst einmal. Dabei bleibt es meistens nicht. Oft vergehen Jahre. Bis das Kind nicht mehr nach Hause will. Dann haben sie es geschafft. Und noch Schlimmeres verhindert. Glauben sie das wirklich?
Dienstag, 12. Mai 2009
Montag, 27. April 2009
Institut für Urbanistik
30. März 2009
Fachtagung für Jugendämter: Wie ticken die Medien?
Wie ticken die Medien? Auch diese Frage soll am 23. und 24. April bei einer Fachtagung des Instituts für Urbanistik in Berlin beantwortet werden. Das Thema lautet: “Das Jugendamt im Spiegel der Medien”. In der Veranstaltungsankündigung heißt es: “Die Berichterstattung der Medien über Jugendämter hat sich in den letzten Jahren gewandelt und ist ´aggressiver´ geworden.” Erste Feststellung: Wer ein Wort in Anführungszeichen setzt, hat das richtige nicht gefunden. Zweite Feststellung: Es geht nicht um die letzten Jahre. Denn: Noch haben wir auch eine Zukunft.
An der Tagung teilnehmen dürfen lediglich Leiterinnen und Leiter, Öffentlichkeitsarbeiterinnen und Öffentlichkeitsarbeiter von Jugendämtern, außerdem Leiterinnen und Leiter von Allgemeinen Sozialen Diensten. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist nach seinem Selbstverständnis eine unabhängige wissenschaftliche Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Städte.
Das Thema der Fachtagung ist spannend, obwohl zumindest die Frage, wie Medien ticken, eigentlich ganz einfach beantwortet werden kann. Das Prinzip lautet: “Hund beißt Mann” ist keine Meldung, “Mann beißt Hund” ist eine. Wenn also Kinder verhungern oder misshandelt werden, schwebt sofort die Frage im Raum: “Was hat das Jugendamt gewusst?”
Medienvertreterinnen und Medienvertreter, die diese Frage stellen, sind allerdings nicht zwingend Besserwissende. Das lernt man beispielsweise bei jeder Talkshow, sei sie noch so hart und auch noch fair. Vor ein paar Tagen haben Studiogäste darüber diskutiert, ob der Kapitalismus am Ende ist. Ein Name, der bei einer solchen Diskussion offenbar nicht verschwiegen darf, ist: Karl Marx. Dessen Werk “Das Kapital” ist in diesen Krisen-Tagen ein Bestseller. Mehr allerdings wissen weder Fragender noch Befragte. Deswegen kann Frank Plasberg auch behaupten, der neuerliche Erfolg von “Das Kapital” könne nicht ganz im Sinne des Verlegers sein. Was für ein Unsinn: Karl Marx hat die Verelendung doch nicht für den Kommunismus, sondern für den Kapitalismus vorhergesagt.
So ticken also die Medien, so jedoch nicht, denn auf diese Frage kommt kaum jemand: Warum eigentlich darf man unser Wirtschaftssystem erst seit dem Zusammenbruch des “real existierenden Sozialismus” Kapitalismus nennen, ohne auf eine Protestwelle vorbereitet sein zu müssen?
Ein Beitrag für www.kindesunwohl.de und www.sajonara.de
2. April 2009
Fachtagung für Jugendämter: Wie ticken Medien? (II)
Die Folge 1 ist mit der Frage, warum man neuerdings in den Medien den Kapitalismus Kapitalismus nennen darf, zu Ende gegangen. Und schon sind wir wieder bei der Fachtagung „Das Jugendamt im Spiegel der Medien“ am 23. und 24. April 2009 in Berlin, veranstaltet vom Institut für Urbanistik. Eine der dort gestellten Fragen lautet: Wie ticken Medien?
Wie jedes Wirtschaftsunternehmen. Was Gewinn verspricht, wird gemacht. Nachrichten sind folgerichtig Waren, die nur noch so verpackt werden müssen, dass sie sich wie geschnitten Brot verkaufen lassen. Am besten kann das immer noch: der Springer-Konzern.
Dieser Konzern heuchelt übrigens nicht herum. Wer dort als Redakteurin oder Redakteur anfängt, muss einen Vertrag unterschreiben, in dem Eckpunkte der journalistischen Arbeit festgeschrieben sind. Da weiß man, was man hat. Vorne weg: immer die „Bild“-Zeitung, die auch aus Mücken Elefanten macht. Sie trampelt den Pfad für andere Druckerzeugnisse und wo kein Weg ist, wird einer angelegt.
Der Witz ist alt, beschreibt aber den Redaktionsalltag bei diesem Blatt. Ein Redakteur ruft an und berichtet möglichst aufgeregt: „Ich habe hier einen Unfall mit zwei Schwerverletzten.“ Frage des Chefredakteurs: „Wie sind die Überlebenschancen?“ Antwort des Redakteurs: „Sieht schlecht aus.“ Schlussfolgerung des Chefredakteurs: „Wenn wir in Druck gehen, sind das also zwei Tote.“
Nun bastelt ein Team an der Schlagzeile für diese Meldung. Das Wort „Amok“ würde sich auf Seite 1 gut machen. Also: „Amokfahrt“ wird schon einmal notiert. Aber: „Amokfahrt - und nur zwei Tote?“ fragt jemand aus der Runde. Doch guter Rat ist da nicht teuer: Inzwischen hat jemand herausgefunden, dass sich der Unfall auf einer Autobahnstrecke ereignete, auf der es häufiger kracht. Seit Jahresbeginn bereits 18 Mal. Dabei hat es 12 Tote gegeben. Plus zwei von heute macht 14. Bis kurz vor Feierabend wird das Team mit Unfallzahlen weiterer gefährlicher Autobahnabschnitte versorgt, Fotos gibt es auch. Schließlich steht die Schlagzeile: „Wieder Amok-Fahrt! Hier rasen Irre in den Tod!“
Auf eins ist übrigens am nächsten Tag fast schon Verlass: Andere Medien berichten, „Bild“ habe festgestellt, dass…Schauen Sie ruhig einmal in Ihrer Tageszeitung nach! Warum dann nicht das Original kaufen? Zumal es meistens 24 Stunden schneller berichtet, was sich möglicherweise so gar nicht ereignet hat.
6. April 2009
Fachtagung des Instituts für Urbanistik: Über sieben Brüggen musst du gehn? (III)
„Nicht nur die ehemaligen Eigentümer des Schlosses, die Schwestern des Konvents der Armen Dienstmägde Jesu Christi – besser bekannt als Dernbacher Schwestern – auch der Leiter der Jugendhilfe Guido Royé applaudierte dazu.“ Berichten die „Grenzland-Nachrichten“. Das ist eine Wochenzeitung, die 1954 gegründet worden ist. Sie erscheint auch in Brüggen. Anlass: Das Schloss Dilborn in Brüggen hat einen „neuen Schlossherrn“.
Nach dieser Meldung müsste am 23. und 24. April bei einer Fachtagung des Instituts für Urbanistik in Berlin eigentlich nicht mehr nur gefragt werden „Wie ticken die Medien?“, sondern auch „Ticken manche Medien eigentlich noch richtig?“
Denn: Die Dernbacher Schwestern haben in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren mit ihren Händen nicht nur Beifall gespendet, als sie auf Schloss Dilborn noch das Sagen hatten, sie schlugen damit auch zu. Berichten viele ehemalige Heimkinder. Danach ist es besser geworden im Schloss Dilborn als Kinderheim, aber nicht gut. Berichten Heimkinder. Erzählen Betroffene.
Tauchen Vorwürfe auf, hüllt sich die Heimleitung entweder in Schweigen oder bemüht die Gerichte. In jüngster Vergangenheit mit negativem Erfolg. Wähnt sich die Heimleitung in Gefahr negativer Berichterstattung, droht sie vorbeugend mit Juristen. Das wirkt manchmal. Bei den „Grenzlandnachrichten“ offenbar besonders.
Wen ein „neuer Schlossherr“ zu einer Veranstaltung einlädt, ist natürlich seine Sache. Gelegentlich auch Geschmackssache. Ein Redakteur aber, der die Anwesenheit solcher Gäste erwähnt, sollte doch wohl auch einfließen lassen, was solch „arme Dienstmägde Jesu Christi“ dermaleinst getan haben. Und zwar an Feier-Ort und an Feier-Stelle.
Wie sehr muss ein ehemaliges Heimkind zusammenzucken, wenn es in den „Grenzlandnachrichten“ solch einen Satz liest! Doch in dieser Wochenzeitung hat es nicht nur diesen einen „Jubel-Bericht“ über Schloss Dilborn gegeben. Warum dort gelegentlich Jugendliche abhauen und eine ehemalige Heiminsassin in einer noch gar nicht so alten Fernsehsendung die Schließung dieser Einrichtung fordert, ist eine Frage, die zumindest von einem Medienvertreter nicht zufrieden stellend beantwortet werden kann.
„Wie ticken Medien?“ fragt das Institut für Urbanistik bei jener Fachtagung. Die Antwort: So bitte nicht! Selbst dann nicht, wenn die Dernbacher Schwestern mit Karat oder von mir aus auch mit Peter Maffay singen sollten: „Über sieben Brüggen musst du gehn, sieben dunkle Jahre überstehn“…
12. April 2009
Kinder stanzen und abheften!
16. April 2009
Offener Brief an das Institut für Urbanistik
20. April 2009
Sie machen einfach so weiter!
27. April 2009
Gutachter Hans-Dieter Zoch aus Duisburg: Von Löwen und Krokodilen
Fachtagung für Jugendämter: Wie ticken die Medien?
Wie ticken die Medien? Auch diese Frage soll am 23. und 24. April bei einer Fachtagung des Instituts für Urbanistik in Berlin beantwortet werden. Das Thema lautet: “Das Jugendamt im Spiegel der Medien”. In der Veranstaltungsankündigung heißt es: “Die Berichterstattung der Medien über Jugendämter hat sich in den letzten Jahren gewandelt und ist ´aggressiver´ geworden.” Erste Feststellung: Wer ein Wort in Anführungszeichen setzt, hat das richtige nicht gefunden. Zweite Feststellung: Es geht nicht um die letzten Jahre. Denn: Noch haben wir auch eine Zukunft.
An der Tagung teilnehmen dürfen lediglich Leiterinnen und Leiter, Öffentlichkeitsarbeiterinnen und Öffentlichkeitsarbeiter von Jugendämtern, außerdem Leiterinnen und Leiter von Allgemeinen Sozialen Diensten. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist nach seinem Selbstverständnis eine unabhängige wissenschaftliche Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Städte.
Das Thema der Fachtagung ist spannend, obwohl zumindest die Frage, wie Medien ticken, eigentlich ganz einfach beantwortet werden kann. Das Prinzip lautet: “Hund beißt Mann” ist keine Meldung, “Mann beißt Hund” ist eine. Wenn also Kinder verhungern oder misshandelt werden, schwebt sofort die Frage im Raum: “Was hat das Jugendamt gewusst?”
Medienvertreterinnen und Medienvertreter, die diese Frage stellen, sind allerdings nicht zwingend Besserwissende. Das lernt man beispielsweise bei jeder Talkshow, sei sie noch so hart und auch noch fair. Vor ein paar Tagen haben Studiogäste darüber diskutiert, ob der Kapitalismus am Ende ist. Ein Name, der bei einer solchen Diskussion offenbar nicht verschwiegen darf, ist: Karl Marx. Dessen Werk “Das Kapital” ist in diesen Krisen-Tagen ein Bestseller. Mehr allerdings wissen weder Fragender noch Befragte. Deswegen kann Frank Plasberg auch behaupten, der neuerliche Erfolg von “Das Kapital” könne nicht ganz im Sinne des Verlegers sein. Was für ein Unsinn: Karl Marx hat die Verelendung doch nicht für den Kommunismus, sondern für den Kapitalismus vorhergesagt.
So ticken also die Medien, so jedoch nicht, denn auf diese Frage kommt kaum jemand: Warum eigentlich darf man unser Wirtschaftssystem erst seit dem Zusammenbruch des “real existierenden Sozialismus” Kapitalismus nennen, ohne auf eine Protestwelle vorbereitet sein zu müssen?
Ein Beitrag für www.kindesunwohl.de und www.sajonara.de
2. April 2009
Fachtagung für Jugendämter: Wie ticken Medien? (II)
Die Folge 1 ist mit der Frage, warum man neuerdings in den Medien den Kapitalismus Kapitalismus nennen darf, zu Ende gegangen. Und schon sind wir wieder bei der Fachtagung „Das Jugendamt im Spiegel der Medien“ am 23. und 24. April 2009 in Berlin, veranstaltet vom Institut für Urbanistik. Eine der dort gestellten Fragen lautet: Wie ticken Medien?
Wie jedes Wirtschaftsunternehmen. Was Gewinn verspricht, wird gemacht. Nachrichten sind folgerichtig Waren, die nur noch so verpackt werden müssen, dass sie sich wie geschnitten Brot verkaufen lassen. Am besten kann das immer noch: der Springer-Konzern.
Dieser Konzern heuchelt übrigens nicht herum. Wer dort als Redakteurin oder Redakteur anfängt, muss einen Vertrag unterschreiben, in dem Eckpunkte der journalistischen Arbeit festgeschrieben sind. Da weiß man, was man hat. Vorne weg: immer die „Bild“-Zeitung, die auch aus Mücken Elefanten macht. Sie trampelt den Pfad für andere Druckerzeugnisse und wo kein Weg ist, wird einer angelegt.
Der Witz ist alt, beschreibt aber den Redaktionsalltag bei diesem Blatt. Ein Redakteur ruft an und berichtet möglichst aufgeregt: „Ich habe hier einen Unfall mit zwei Schwerverletzten.“ Frage des Chefredakteurs: „Wie sind die Überlebenschancen?“ Antwort des Redakteurs: „Sieht schlecht aus.“ Schlussfolgerung des Chefredakteurs: „Wenn wir in Druck gehen, sind das also zwei Tote.“
Nun bastelt ein Team an der Schlagzeile für diese Meldung. Das Wort „Amok“ würde sich auf Seite 1 gut machen. Also: „Amokfahrt“ wird schon einmal notiert. Aber: „Amokfahrt - und nur zwei Tote?“ fragt jemand aus der Runde. Doch guter Rat ist da nicht teuer: Inzwischen hat jemand herausgefunden, dass sich der Unfall auf einer Autobahnstrecke ereignete, auf der es häufiger kracht. Seit Jahresbeginn bereits 18 Mal. Dabei hat es 12 Tote gegeben. Plus zwei von heute macht 14. Bis kurz vor Feierabend wird das Team mit Unfallzahlen weiterer gefährlicher Autobahnabschnitte versorgt, Fotos gibt es auch. Schließlich steht die Schlagzeile: „Wieder Amok-Fahrt! Hier rasen Irre in den Tod!“
Auf eins ist übrigens am nächsten Tag fast schon Verlass: Andere Medien berichten, „Bild“ habe festgestellt, dass…Schauen Sie ruhig einmal in Ihrer Tageszeitung nach! Warum dann nicht das Original kaufen? Zumal es meistens 24 Stunden schneller berichtet, was sich möglicherweise so gar nicht ereignet hat.
6. April 2009
Fachtagung des Instituts für Urbanistik: Über sieben Brüggen musst du gehn? (III)
„Nicht nur die ehemaligen Eigentümer des Schlosses, die Schwestern des Konvents der Armen Dienstmägde Jesu Christi – besser bekannt als Dernbacher Schwestern – auch der Leiter der Jugendhilfe Guido Royé applaudierte dazu.“ Berichten die „Grenzland-Nachrichten“. Das ist eine Wochenzeitung, die 1954 gegründet worden ist. Sie erscheint auch in Brüggen. Anlass: Das Schloss Dilborn in Brüggen hat einen „neuen Schlossherrn“.
Nach dieser Meldung müsste am 23. und 24. April bei einer Fachtagung des Instituts für Urbanistik in Berlin eigentlich nicht mehr nur gefragt werden „Wie ticken die Medien?“, sondern auch „Ticken manche Medien eigentlich noch richtig?“
Denn: Die Dernbacher Schwestern haben in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren mit ihren Händen nicht nur Beifall gespendet, als sie auf Schloss Dilborn noch das Sagen hatten, sie schlugen damit auch zu. Berichten viele ehemalige Heimkinder. Danach ist es besser geworden im Schloss Dilborn als Kinderheim, aber nicht gut. Berichten Heimkinder. Erzählen Betroffene.
Tauchen Vorwürfe auf, hüllt sich die Heimleitung entweder in Schweigen oder bemüht die Gerichte. In jüngster Vergangenheit mit negativem Erfolg. Wähnt sich die Heimleitung in Gefahr negativer Berichterstattung, droht sie vorbeugend mit Juristen. Das wirkt manchmal. Bei den „Grenzlandnachrichten“ offenbar besonders.
Wen ein „neuer Schlossherr“ zu einer Veranstaltung einlädt, ist natürlich seine Sache. Gelegentlich auch Geschmackssache. Ein Redakteur aber, der die Anwesenheit solcher Gäste erwähnt, sollte doch wohl auch einfließen lassen, was solch „arme Dienstmägde Jesu Christi“ dermaleinst getan haben. Und zwar an Feier-Ort und an Feier-Stelle.
Wie sehr muss ein ehemaliges Heimkind zusammenzucken, wenn es in den „Grenzlandnachrichten“ solch einen Satz liest! Doch in dieser Wochenzeitung hat es nicht nur diesen einen „Jubel-Bericht“ über Schloss Dilborn gegeben. Warum dort gelegentlich Jugendliche abhauen und eine ehemalige Heiminsassin in einer noch gar nicht so alten Fernsehsendung die Schließung dieser Einrichtung fordert, ist eine Frage, die zumindest von einem Medienvertreter nicht zufrieden stellend beantwortet werden kann.
„Wie ticken Medien?“ fragt das Institut für Urbanistik bei jener Fachtagung. Die Antwort: So bitte nicht! Selbst dann nicht, wenn die Dernbacher Schwestern mit Karat oder von mir aus auch mit Peter Maffay singen sollten: „Über sieben Brüggen musst du gehn, sieben dunkle Jahre überstehn“…
12. April 2009
Kinder stanzen und abheften!
16. April 2009
Offener Brief an das Institut für Urbanistik
20. April 2009
Sie machen einfach so weiter!
27. April 2009
Gutachter Hans-Dieter Zoch aus Duisburg: Von Löwen und Krokodilen
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