Samstag, 15. Juni 2019

Kindesmissbrauch vertuscht

Unser täglich Vertuschung gib
uns heute...
Neuapostolische Kirche betet für die Opfer

Ein Aachener Gericht hat einen 75-Jährigen wegen vierfachen Kindesmissbrauchs zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. 69 ebenfalls angeklagte Fälle waren ihm nicht mehr nachzuweisen. Denn die Vertuschung gelang jahrelang. Zum Kartell der Mitwisser gehörten der Vater der Kinder, der bei der Polizei arbeitet, der Onkel, ein angehender Arzt und die Neuapostolische Kirche, eine Glaubensgemeinschaft, die um 1896 entstanden ist, und vielen als harmlos gilt. Auch in dieser Hinsicht gelingt die Vertuschung - üble Machtkämpfe, unglaubliche Intrigen und pure Heuchelei werden unter der Decke gehalten. 

Geholfen werden sollte den beiden Opfern des Kinderschänders mit Gebeten. Gebete haben nach neuapostolischer Auffassung eine besondere Wirkung. Wie man sieht, helfen sie zumindest bei Kindesmissbrauch nicht. Sollten sie auch nicht. Geschützt werden sollten die Organisation und Opa, der nicht nur ein Verbrecher, sondern auch noch ein Priester der Neuapostolischen Kirche war. Wie sehr die Kinder litten, interessierte nicht. Sogar einem Polizisten war die Glaubensgemeinschaft wichtiger als das Gesetz.

Doch irgendwann hielt die Mutter es in dem neuapostolischen Lügengebäude nicht mehr aus. Sie trat die Flucht zu einem Opfer-Forum an. Ein Chat-Mitglied erstattete Strafanzeige. Dem Opa wurde nach 16 Jahren Vertuschung der Prozess gemacht. Schlecht gelaufen für die Neuapostolische Kirche...


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